AMD Phenom X4 955 CPU Wasserkühler-Chipsatz Wasserkuehler


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_banner_04
Mai 2019

zurück zur Vorseite


Neben der CPU, ist der Chipsatzcontroller Chip mit die Komponente auf dem Mainboard, welche die größte Wärmeentwicklung entwickelt. Daher entschloss ich mich dazu, auch diesen Chip mit einem Wasserkühler zu bestücken.

corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_01
Als erstes stand die Frage im Raum, wie ich das anstelle. Problem war, das die Befestigungslöcher wieder einmal, völlig blöde genau diagonal angeordnet sind. Was bei normalen Kühlkörpern kein Problem ist, stellt sich bei Wasserkühlern anders dar, da die Schläuche ziehen und drücken.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_02
Als nächsten Schritt musste ich überhaupt mal schauen, ob ich überhaupt noch Schlauchstutzen da habe. Leider nur zwei passende, für ein G1/8" Gewinde...dafür besitze ich leider zum aktuellen Zeitpunkt noch keinen Gewindeschneider.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_03
Oben sieht man sehr gut den großen Klotz Kupferhalbzeug. Der musste erst einmal zugeschnitten werden, um die maximale Fläche die auf dem Mainboard gegeben ist, nicht zu überschreiten. Wie ich da am Ende einen vernünftigen Wasserkanal reinbekomme, steht noch in den Sternen.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_04
Da reines Elektrolytkupfer recht weich ist, lässt es sich sehr schwierig sägen. Etwas erleichtern kann man sich das ganze damit, indem man zum Sägen etwas Ethyalkohol hinzugiebt. Man hat zwar das Gefühl, keinen Milimeter voran zu kommen, aber das täuscht.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_05
Als ich mir den eigentlichen Verschnitt so ansah, kam mir die Idee schlechthin...auch weil ich gerade im Netz weiter suchte, wie denn die großen Hersteller das handhaben. Dennoch war schnell klar, das dieses kleine Stück die Lösung ist. Mehr brauche ich nicht um die entsprechende Wärme abführen zu können.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_06
In der Schublade mit dem ganzen Blech und Plexiglasverschnitt, fand sich auch ein Stück Plexiglas wieder, welches sich mehr als hervorragend eigenen sollte, um nach dem Thermaltake-CPU Kühler Prinzip, den Chipsatz-Kühler auszubilden.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_07
Na Mensch, wenn das nix ist! Passt perfekt und sieht am ende, womöglich auch gut aus.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_08
Ganz wichtig beim Bohren ist die Kühlung, da es ansonsten zu starken aufschmelzungen kommt und bei Bohrerstillstand und einem erhärten des Plexiglases dazu führt, das der Bohrer feststeckt und das Plexiglas reissen könnte.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_09
Ebenfalls macht es Sinn, die Bohrungsgrößen langsam zu erhöhen, um nicht zu viel Matral abheben zu müssen. Ich meine, das ich drei oder vier Bohrertypen verwendet habe, bis ich auf die 11,5mm gekommen bin.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_10
Jetzt galt es entsprechende Arbeiten vorzunehmen, um im Plexiglaskopf jeweils um jede der beiden Sackbohrungen einen Dichtungsring einbringen zu können. Der erste Schritt war jener, das Sackloch mit einem Senker, oder wie bei mir, mit einem Kugelfräser bis auf 20mm zu öffnen, um später einen Forstnerbohrer sich selbst vermittelnd einsetzen zu können.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_11
Auf diesem Bild sieht man zwei Arbeitszustände. Im linken Loch sieht man was ich ein Bild höher beschrieben habe. Leider kam mir die Idee mit dem Dichtungsring zu spät, ansonsten hätte ich die entsprechende 20mm Bohrung als erstes getätigt, und dann später das Sackloch von 11,5mm setzen zu können. Und wieder, wichtiger als vieles andere, ist das kühlen mit Seifenwasser.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_12
Das Gewinde ließ sich eigentlich ganz gut schneiden. Schön kühlen, und immer in kleinen Schritten schneiden. Plexiglas und ein frischer Gewindeschneider...das geht recht gut!


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_13
Die Gewinde werden sehr sauber !


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_14
Lieber etwas mehr kühlen als nötig. Wenn es dann doch reißt, wäre es mehr als schade.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_15
Nun geht es dem Kupfer an den Kragen. Einmal quer bis auf 3mm vor dem Rand und zwei Bohrungen in die andere Richtung.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_16
Auch hier gilt es, ... lieber langsam und gut kühlen, als schnell und kaputt. Wenn mir der Bohrer hier brechen sollte, dann würde das Werkstück verloren sein.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_17
Mit einem dem Schaftbohrer gleichwertigen Durchmessers beschriebenen Spiralbohrer wird soweit gebohrt, um das der Schaftfräser sich wieder selbst vermitteln kann.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_18
So sehen die Rohlinge aus, welche nun noch auf ihre Montage warten. Schön sieht man die beiden Dichtungsringe. Einzig das in der Stirn befindliche Loch, muss noch geschlossen werden. Wie ich das anstelle, ist mir noch unklar. Auf jedenfall muss in jede der vier Ecken in das Kupfer noch ein M3 Gewinde geschnitten werden, mit dem über längere Schrauben die Plexiglashaube befestigt werden kann.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_19
Hier noch einmal die Einzelteile.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_20
Heir habe ich schon die vier Befestigungslöcher gebohrt, welche ein M3 Gewinde bekommen sollen. Das Kernlochmaß ist hier 2,5mm.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_21
Leider ist mir beim Gewindeschneiden glatt der Gewindeschneider, trotz aller Vorsicht abgebrochen. Das ist um so ärgerlicher, als das man die verbliebene Spitze nie wieder aus dem Kupfer herausbekommt. Nun stehen mir kaum noch Optionen frei, dieses Problem zu lösen, ohne gleich ein neues Kupferstück anfertigen zu müssen. Ich habe mich daher dafür entschlossen, das Loch wo mir der Gewindeschneider gebrochen ist, sowie das diegonal gegenüberliegende, soweit mit dem Dremel zu bearbeiten, als das ich eine kleine M3 Messingmutter auflöten kann. Das Loch im Kupfer, wurde selbstredend auf 3mm erweitert.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_22
In den Plexiglaskopf wurden die Löcher entsprechend gefast, um die M3 Senkkopfschraube aufnehmen zu können. Ungewolt, wurde das ganze zu einem Spiel um jeden hundertstel Millimeter, da die Dichtungsringe der Schlauchtüllen nicht mit den Schraubenköpfen abdichten sollten. Alles in allem, ist mir der Kühlkörper auch aus technischer Sicht gelungen. Er wird noch auf dem Tellerschleifer sein letzten Schliff bekommen.
Auch stand noch die Frage im Raum, wie ich das längstsetig gebohrte Loch verschließe. Ich habe mich für das einlöten einer rund geschliffenen M4 Messingmutter entschieden, welche mit einer M4 Edelstahl Imbusschraube und einem kleinen Dichtring verschlossen wird.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_23
In diesem Detailbild sieht man was ich weiter oben angesprochen habe. Die eingelöteten Muttern sind so formschlüssig verlötet, als das die Zugkräfte der Schraube diese nicht herausreißen können.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_24
In diesem Detailbild sieht man sehr gut die Dichtungsringe, welche sehr genau eingesetzt sind.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_25
Im ersten Probelauf konnte ich eine hundert prozentige Dichtigkeit feststellen. Auch unter Druckschwankungen und leichtem Überdruck, konnte ich keine Undichtigkeit feststellen.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_26
Um die Sache etwas ergonmoscher zu gestalten, habe ich die scharfen Kanten noch abgerundet.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_27
Hier sieht man nun das Endergebnis.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_28
Die Unterseite ist fein geschliffen und mit einem Reinigungsfließ aus dem Bereich des Kupferrohr Weichlöten ausreichend bearbeitet. Später wird eine dünne Schicht Wärmeleitpaste für einen ausreichenden Wärmeübergang sorgen.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_29
Von oben sieht man auch sehr schön den Kanal.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_30
Von dem originalen Kühler, habe ich mir dieses Klebefließ abgelöst, welches ein zu starken verkanten des Kühlkörpers bei der Montage verhindern soll.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_31
Wie früher bei den AMD K7 Prozessoren, hat auch diser Chipsatz IC keinen Heatspreader. Das Die liegt quasi blang vor mir und muss wie ein rohes Ei behandelt werden. Der Kühler darf bei der Montage im Idealfall nicht verkanten, da sonst die Ecken sofort brechen. Einerseits kann dadurch der Chip zerstört werden, und andererseits kann ein feines Silizium Bruchstück zwichen Die und Kühlkörper wandern, den Chip dadurch mechanisch überlasten, ihn brechen lassen oder ein unebene Auflagefläche für den Kühlkörper darstellen. Der Chip würde dann den Hitzetod sterben.


corvintaurus_amd_phenom_x4_955_chipsatz_kuehler_32
Zufällig habe ich bemerkt, das die Oberkante des Die exakt 2mm über dem Mainboard liegt. Daher konnte ich die 2mm starken Hartfaser-Unterlegscheiben nutzen um damit ein verkanten gänzlich auszuschließen. Die Bestätigung meiner Messung mit dem Messschieber war jene, als das die Wärmeleitpaste, welche auf dem Die aufgetragen wurde, flächig auf dem Boden des Kühlkörper wiederzufinden war. Damit war ein guter Wärmeübergang garantiert.



Nachbauen wie immer...auf eigene Gefahr hin. Viel Erfolg

zurück zur Vorseite

Valid XHTML 1.0 Strict