einfacher Leuchtstoffröhren Inverter


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Erst vor einigen Monaten gab die Leuchtstoffröhre im Keller nun entgültig auf. Der Starter hatten in seinen letzten Atemzügen direkt auch die Röhre mit in´s Grab genommen. Sie glimmte nur noch vor sich hin, war unbrauchbar geworden. Also ab in die Entsorgung? Neeee...nicht bei mir! Eingemottet, wartet sie auf ein zweites Leben.
Schon lange geisterte mir der Gedanke im Kopf herum, das ich mal so einen kleinen Inverter nachbauen sollte, um zu sehen, was so ein Teil kann. Hier nun mein Teil zum großen ganzen :-D

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Ehe ich mich in einer unübersichtlichen Schaltung verliere und frustriert alles in die Ecke werfe, versuchte ich mich erst einmal an einer mir schon bekannten Schaltung. In gleicher Form, tauchte sie schon bei meinen Hochspannungsexperimenten mehrfach auf. Drei Spulen auf einen Ferritkern. Eine Spule als Feedback, welche mit der Primären Spule einen sich selbst einstellenden Oszillator darstellt. Die Sekundärspule erzeugt nun durch ein vorbestimmtes Übersetzungsverhältnis eine hohe Spannung. Die Feedbackspule hat bei mir 15 Windungen, die Primäre Spule 30 Windungen und die Sekundäre Spule 250 Windungen. Da es sich um einen Nachbau handelt, möchte ich HIER meine Vorlage vorstellen. Als Schalttransistor habe ich einen 2N3055 genommen, das Arbeitspferd schlecht hin und für allen möglichen Mist zu gebrauchen. Zu dem Transformator später mehr.


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Den Versuchsaufbau habe ich auf ein Stück Lochraster gemacht. Warscheinlich werde ich das eh nie in einer zweiten Revision ausgeben, daher bleibt´s so. Da ich kein Ass im aufbauen von Schaltungen bin, habe ich mich einfach systematisch vorgearbeitet, ...was mit Lochraster wirklich einfach geht.


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Als Spannungsversorgung, wollte ich erst ein 12V = Netzteil benutzen,...doch da ich keines mehr rumliegen hatte, musste was anderes her. Auf der Platine sind zwei 7812 prarallel geschaltet, um den Strom von ca.1,2A (Einschaltstrom fast 2A) auch ohne abzuschalten zu durchleben. Die Schaltung ist mehr als unkompliziert. Zwei kleine Entstörungskondensatoren und zwei Elkos, vor allem ein Gleichrichter...fertig...dachte ich... ...denn es stellte sich heraus, das die ganze Schaltung erst mit über 3000µF vor und hinter den 7812érn ruhe gibt. Ansonsten hört man mit einem ekelhaften FIEPTON, das alles läuft... doch je lauter das Fiepen, um so mehr Energie geht verloren, da der Oszillaor nicht richtig schwingt. Daher musste ich leider zusätzlich externe Kapazitäten anbringen. PS: nehmt hier, besonders am Ausgang des 7812 gute Kondensatoren mit hoher Spannungsfestigkeit. Grund hierfür ist die extrem starke umd impulsartige Belastung von meheren KHz. Selbst bei ca.12V= hat es mir einen 16V Elko nach Sekunden zerschossen.


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Von unten...wie sollte es anders sein, befindet sich das Grauen. Tja, das bringt Lochraster manchmal mit sich. Und wehe man lötet mehr als einmal an einer Stelle herum, dann ist das erste Lötpad schnell weg.


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Der 2N3055 muss nicht besonders gekühlt werden. Dieser Kühlkörper wird gerade mal etwas mehr als Handwarm. Somit völlig unkritisch!


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Der Trafo liefert 16V~ bei 2A


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Der Transformator ist von einer Inverterplatine aus einem alten Scanner. Erste Versuche mit der originalen Sekundärspule, brachten zwar 2cm lange Lichtbögen mit sich...welche sich ohne Last im Trafo fortführten, aber eine Energiesparlampe leuchtete fast garnicht. Also, war der Strom zu gering. Nun habe ich 250Windungen mit etwas stärkeren Kupferlackdraht genommen...und siehe, da...es geht. Eine 150cm lange 12W starke Leuchtstoffröhre brennt nun wieder, wie am ersten Tag. Sie ist nicht der Bringer...aber ist doch schon einmal was! Für eine Arbeitsplatz, oder Dekobeleuchtung ausreichend.


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Die Spulenanschlüsse der Sekundären Seite, habe ich über Lötstützen herausgeführt. Man kann aber Löten wo es einem beliebt. Nur ACHTUNG... hier wabern locker 1000V durch, bei mehren mA! Das kann locker tödlich sein, bei direkter Berührung!


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Hier, der fliegende Aufbau.


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Nach dem Einschalten, wird erst das Gas an den Elektroden ionisiert. Dies dauert bei mir 2 Sekunden. In diesen Sekunden ist der Oszillator deutlich zu hören. Wenn nun das gesammte Gas in der Röhre ionisiert wurde, kört man keinen Ton mehr. Auch für mich, der schon einen Röhrenfernseher aus 30m hört, ist der Inverter nun lautlos. Im Übringen...man kann gerne auch 300 Windungen aufbringen...das sollte umproblematisch sein, nur sollte man sich über eine Isolierung gedanken machen. Entweder Schichtweise, oder Kammerweise isolieren. Für die Kammern, benötigt man spezielle Wickelkörper, wie ich zufällig einen erwischt habe. Es sollte auch grundsätzlich nichts gegen einen größeren Trafo sprechen. In Computerschaltnetzteilen, findet man oft große Klopper...nur steigt dann auch der Strom an, welcher durch den armen 2N3055 muss. Und bei 15A ist hier schluss, wobei er schon bei 10A kaum noch will.


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Auf diesem Bild sieht man die Isonisierung, im laufenden Betrieb. Auch nur durch das hohe Alter der Röhre kann man solches violettes Leuchten noch sehen. In modernen Röhren, sieht man das nicht mehr. Wobei es auch kaum noch eine 150cm lange und 12W schwache Röhre zu kaufen gibt. Eventuell erinnert sich der eine oder andere, an seinen Physikunterricht in der Schule, wo eine Leuchtstoffröhre gezeigt und vorgeführt wurde, welche nur zur Hälfte mit fluorezierenden Zeugs benetzt war...der rest leuchtete nun im schwachen lila.


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Dieses Bild wurde mit einer Belichtungszeit von 1/25sek, einer Blende von F2/8 und ISO/200 geschossen worden. Eine digitale Nachbearbeitung ist NICHT erfolgt.


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