NG-2 ein regelbares elektronisch stabilisiertes Netzgeraet 2/2
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Dezember 2018
Hier gehts auch schon weiter. Weitere 35 Bilder und ein Video.
Zu allererst mussten diese Gewindebolzen entfernt werden. Es war durch den ganzen Teer nicht möglich eine Mutter draufzuschrauben. Die
Mutter wurden gerade noch mit Maulschlüssel und Kombizange entfernt, jedoch steckte der Bolzen schön verklebt im Trafo fest. Da hilft nur
Hitze...viel Hitze. Daher erwärmte ich die Spitze bis zum Glühen und ließ die Wärme nun durch den Bolzen ziehen. Nach wenigen Sekunden bekam ich
ihn herausgezogen.
Schnell waren alle 4 Schrauben ersetzt. Ob auf dem Trafo zeiht man ein Blechteil. Dieses wird mit einer mechanischen Feder von unten lägstseits gespannt und
einseitig durch eine kleine Lötung gahalten. Damit schützte man früher Trafos vor Überhitzung. Wenn der Trafo also kurz vor dem Tode stand, schmolz das
spezielle Lötzinn, gab die Feder frei und öffnete den Stromkreis. Zu beachten ist die Tatsache, das es sich nicht um normales Lötzinn handelt, sondern
um eine Legierung, welche sich bei einer bestimmten Temperatur verflüssigt. So gesehen irerparabel für Laien und ..naja..zuverlässig?!
Die Leerlaufspannungen sahen vielversprechend aus. Über 7 Volt Heizspannung sind recht großzügig und weit weg von 6,3 Volt. Jedoch muss man bedenken, das
diese Spannung keine Nennspannung darstellt. Erst unter der vorgesehenden und mir unbekannten Last, bricht die Spannung auf 6,3 Volt zusammen.
Die Sekundäre Hochspannung kann sich sehen lassen. Im Leerlauf komme ich hier auf satte 535 Volt, was zwei mal ca.267 Volt bedeutet. Nach der Gleichrichtung und Grundbelastung, sollte ich
damit gut klar kommen.
Hier sieht man die Spannung über den Mittelabgriff.
Die Anschlussadern werden direkt nach dem Ausbau des alten Trafos markiert um den Einbau des neuen Trafos zu vereinfachen. Im Hintergrund sieht man auch
schon das neue Voltmeter. Es bietet nun einen Bereich von 0 bis 300 Volt. Ich habe es in China geordert und es bedient meine Bedürfnisse voll und ganz. Für
schlappe 3 Euro kann man hier nichts verkehrt machen.
Nach dem anschließen des Trafos zeigte sich auf der Heizspannungsseite eine deutliche Unterheizung der Röhren. Sie würden auch mit einem
Volt weniger arbeiten, nur würden sie eben nicht laut Datenblatt arbeiten und zudem schneller altern. Eine Unterheizung bedeutet auch immer, das
gewisse thermische Grundlagen für diverse Chemische und Elektrische Vorgänge nicht voll gegeben sind. Einerseits ist die Getterung nicht voll
funktionsfähig...jeh nach Getterart...und zumal werden womöglich nicht ausreichend Elektronen frei, welche ja die Grundlage der Elektronenröhre darstellen.
Also fehlte mir hier ein ganzes Völtchen.
Bewickeln schied schon dahingehend aus, als das der Wickelkörper mit allerlei Papier und Teer voll war. Einzig ein feiner Schlitz war noch zwischen
Wickelkörper und Eisenkern frei. Es bot sich daher an, Kupferband zu nehmen. Da mir nur gut ein Volt fehlte, sollte es mit 3 Wicklungen getan sein.
Die Kupferbahn wurde beidseitig mit Kaptonband beklebt, welches sehr temperaturstabil ist. Auch mechanisch ist es sehr strapazierfähig. Da die Heizwicklung ja später auf
einem möglichen sehr hohen Potential liegt, sollte auch hier gut isoliert werden. Einzig die Lötanschlüsse liegen noch frei.
Ein erster Funktionstest zeigte schnell, das ich hiermit mein Ziel erreicht habe. Nun werden die Röhren bei dem Gesamtstrom vom 2,5 Ampere mit ziemlich genau
6,3 Volt beheizt.
Ein weiterer Funktionstest mit dem neuen Trafo stützte meine Idee. Alles soweit wunderbar,...nur,...nur das es sich nur bis 18 Volt herunterregeln ließ. Jetzt habe ich ein ähnliche Problem wie vorher. So
ein Mist! Also gegrübelt und probiert. Der Widerstand von Gitter zu Katode an der 6S19P wurde geändert, die Siebung wurde angepasst, ...und und und. Bis nach einigen Tagen eine Idee die Lösung brachte. Wenn die
Anodenspannung zu hoch ist, dann muss doch im Grunde nur die negative Hilfsspannung weniger werden um die Triode dennoch zuregeln zu können. Also wie bekomme ich mehr als die 15ß+85 Volt zusammen, die mir die Stabbis bringen?
Einen anderen Stabbi probieren? Nein! Ich habe einfach mal einen 5K Ohm Widerstand in die Katode des OA2 gelegt und damit gemäß einem Spannungsteiler alles um weitere 30 Volt abgesenkt. Und siehe da... nun regelt das Netzteil sogar
leicht in den negativen Bereich hinein. Ob ich damit das Problem des vorherigen Trafos hätte begegnen können? Ich weis es nicht...vermutlich wären die 100 Volt doch zu viel für ein bissl Widerstand gewesen. Zudem das
Anzeigeinstrument ja auch nur bis 300 geht.
Unten drunter sieht man immer noch die Prototypverkabeleung. Naja, aber da alles isoliert ausgeführt ist und halt nur den ästhetischen Dingen nicht entspricht, ist
mir das auch schnuppe. Es funktioniert, das auch wunderbar, also isses so gut.
Wichtig ist bei solch einem Chaos und der Abweichung vom Ursprungsplan, das der Schaltplan entsprechend überarbeitet wird.
Die Front wurde nun auch beschriftet und mit einigen Strömen belastet. Es zeichnet sich ab, das wie erwartet sich die Stromentnahme mit steigender Spannung verringert. Das liegt daran,
das die verfügbare Leistung immer in etwa die selbe sein kann,....also das Produkt aus Spannung und Strom immer etwa 1,5-2 Watt betragen kann.
Soweit sieht das Teil wirklich brauchbar aus. Es wird sich zeigen, wie es sich in der Praxis bewährt. Selbst als Anodenspannungsquelle für kleine
Audioverstärker kann es genutzt werden. Gut, ...10mA sind nicht wirklich viel, aber dennoch für Vorstufen brauchbar.
Was man auch sehr gut sieht, das ich die beiden EZ80 eingebaut habe. Die ursprüngliche EZ81 mit der EY88 benötigten einfach einen viel zu hohen Heizstrom, der zumal
auch in keinem Verhältnis zur Schaltung stand. Also 2,55 Ampere zu jetzigen 1,2 Ampere. Zudem die Ströme an der EZ80 für die negative Hilfsspannung nur wenige Milliampere betragen und
eine EY88 mit ihren möglichen 500mA viel zu heftig ist. Die EZ80 kann einen Strom von 90mA verarbeiten, und bietet sich einfach an.
Auch ist es immer hilfreich, wenn das gerät geschlossen ist, einen kleinen Übersichtsplan anzuheften. Dieser zeigt Schematisch welche Röhre wo sitzt.
Auch dürfe die Lüftungslöcher nicht fehlen.
Showbild
Im Vordergrund die EF80 von Tungsram, dahinter die 6S19P. Rechts dann die beiden EZ80 Rähren von VALVO.
Die 6S19P hebt sich von ihrem Erscheinungsbild doch stark von anderen Röhren ab. Sie ist hoch belastbar, und relativ günstig.
Ein Netzteil mit zwei oder drei dieser Trioden, einhergehend durch eine Gleichrichtung von den billigen EY88 schafft ein starkes Netzteil.
Auch der Trafo macht nun eine gute Figur.
An dieser Stelle noch einmal die beiden Stabbis. Ganz am Anfang sieht man noch einen anderen OA2 Stabbi stehen. Der ist leider kauptt. Durch die zu hohe Spannung
hatte er einen Überschlag, welcher den Stabi sofort zerstörte.
Das Quartett.
Eine Übersicht der verbauten Röhren.
Der OA2 wurde in einem Katon geliefert, der deutlich zeigt warum dieser Stabbi keine Hilfselektrode zum zünden benötigt. Ein Edelgas, welches
leicht radioaktiv ist, erleichtert die Ionisation des Gases.Somit kann der alte und defekte Stabbi noch als Strahlungsquelle dienen.
Der 85A2 ist da schon etwas harmloser verpackt worden.
Nicht wundern, ich habe alles nur mit sehr kurzwelligem UV-Licht ausgeleuchtet. Sehr anschaulich. Zudem wollte ich auch testen, in wie weit
eine Beeinflussung durch Licht die Glimmstabilisatoren in eine Abweichung bringt. Daher habe ich mich für energiehaltiges kurzwelliges Licht entschieden.
Leider habe ich nur ein flackern in der dritten Stelle vor dem Komma gesehen. Also alles sehr relativ zu sehen. Trotzdem sollten diese Glimmstabilisatoren immer
im Dunkeln betrieben werden, da die Photonen anderer Lichtquellen perse schon eine Beeinflussung herbeiführen müssen.
Kein Photoshop, keine Filter !! Alles natur!
Hier sieht man die wunderschöne 6S19P Triode. Sie stammt aus den 1979igern und wird in Russland gefertigt. Sie hat ein Getter aus Zirkonium,
welches nicht verdampft sondern eher freie Moleküle Chemisch bindet. Eine maximale Anodenverlustleistung von 11 Watt zeigt was in ihr steckt.
Als Längstregelröre ist sie wirklich perfekt...auch weil sie sehr niederohmig ist.
Möglicheriweise kann man mit ihr auch einen gut klingenden Audioverstärker aufbauen. So teuer ist diese Röhre nicht.
Hier sieht man schön, wie damals ein 85A2 verpackt wurde. Thermisch und optisch von äußeren Einflüssen geschützt.
Und weil vorgestern der 24.12.2018 war....
Der Schaltplan in klein.
Hier nun alle relevanten Daten und Weblinks zum herunterladen:
Der entgültige Schaltplan in groß
EZ80 - Gleichrichterröhre - Datenblatt
EF80 - Regelpentode - Datenblatt
6S19P - LängstregelTriode - Datenblatt
0A2 - Glimmstabilisator 150V - Datenblatt
85A2 - Glimmstabilisator 85V - Datenblatt
Link zum Ursprungsbauplan
Der Glimmstabilisator - sehr schön beschrieben!
Netzteil mit 4 x El34 für mehr Strom. Möglicherweise adaptierbar.
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