der Ringkerntransformator enthüllt


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Was steckt eigentlich in einem Ringkerntransformator? Im Grunde nicht viel! Technisch ist der Kern sicher einfacher herzustellen, aber das Bewickeln ist eine andere Sache! Aber schaut selbst!


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Vor einiger Zeit habe ich einen ausrangierten Ringkerntrafo aus einem Halogensystem ausgebaut. Dieser lag nun einige Zeit herum, ohne Aufgabe. Irgendwann experimentierte ich mit einigen Trafen herum, um herauszufinden, ob ich zufällig zwei Trafen habe, die ich als 230V : 230V Trenntrafo benutzen kann. Naja, das war leider nicht der Fall!
Der hier zu sehende Trafo, ist von mir Sekundär selbst gewickelt worden. Somit konnte ich 230V einspeisen und bekam etwas über 250V heraus. Also wunderbar für meinen Trenntrafo. Doch, durch einen Fehler im System hat sich mein Trafo selbst zerlegt. Naja, die Thermosicherung in der Primärwicklung ist ausgelöst worden. Also müsste ich die obersten 5 Lagen abwickeln und von der Primärwicklung auch noch einiges Abzuwickeln, um am ende alles erneut aufzuwickeln...NE DANKE
Also den Knipex gezückt und losgelegt....schaut selbst!


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Das ganze sieht zwar etwas wüst aus, funktioniert aber wunderbar, mit einem scharfen Seitenschneider und etwas Geduld.


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Was übrig bleibt ist ein ganzer Haufen Kupferlackdraht. Dieser findet den Weg in meine Kupferkiste, die nun schon einige Kilo Kupfer beherbergt! :-D


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Wenn der ganze Kupferkram abgewickelt ist, kommt ein schöner gewickelter Eisenkern zum vorschein. Um den Eisenkern, ist eine Plastikhülle gepackt, welche eine Elektrische Isolierung darstellt und das Kupfer vor dem Kern schützt.


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Doch, was ist das denn hier??? Der Kern besteht aus zwei Ringen. Ok, das habe ich nicht erwartet! Schauen wir mal...


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Nun habe ich einfach mal die Hülle abgenommen. Sie hat starke Ähnlichkeiten mit den PET Flaschen. Wenn man die erwärmt, kommt das gleiche bei heraus. Das Zeug ist jedenfalls super spröde und wurde durch die enorme Hitze im Trafokern ganz schön verformt und hat sich an jede Pore angeschmiegt.


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Beide Ringe bestehen aus einem ganz langen Band aus kornorientierten Eisenband, welches am Anfang und am Ende vernietet wurde.


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Aber da die Ringe so stark aneinander klebten, kamen die erst einmal auf die Herdplatte und wurden getrennt. Der Durchmesser beider Ringe beträgt 100mm, die Höhe beträgt 20mm.


Man sieht also, das ein RIngkerntransformator einen anderen Aufbau hat, als ein normaler EI-Kern. Er ähnelt aber stark einem Schnittbandkern, welcher anfänglich genauso hergestellt wird, dann aber zerschnitten und die Schnittstellen poliert werden. Durch den durchgehenden, runden Eisenkern, sind die Ummagnetisierungsverluste äußerst gering. Näheres kann man aber wunderbar bei Wikipedia nachlesen. In jedem Fall mag ich Ringkerntransformatoren, da ich sie auch ohne Berechnungen auf´s Volt genau wickeln kann.

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