Reparatur und Instandsetzung Präzitronic GF 22 Sinusgenerator
Neben einem Oszilloskop braucht jeder etwas versierte Bastler irgendwann auch einen Sinusgenerator. Der Einsatzzweck für
so ein Gerät ist unversell. Es geht über die Signalverfolgung bis hin zum austesten von der Leistungsfähigkeit
einer Endstufe. Nun kam ich durch Zufall an einen RC-Generator, welcher aber nicht mehr funktionierte. Schade dachte ich mir.
Aber da in dem "Paket" auch noch ein Oszilloskop mit bei war, dachte ich mir...warum denn nicht.
Hier beschreibe ich also nun meine Reparatur und Instandsetzung des Präcitronic GF22 RC-Generators
Hier beschreibe ich die reine visuelle Begutachtung des Gerätes, mit dem Glück den Fehler dabei schon gefunden zu haben.
Als allererstes stand die optische Begutachtung im Raum. Die Front machte keinen guten Eindruck. Das war aber
erstmal halb so schlimm. Es fehlten keine Knöpfe, es war nichts abgebrochen. Alles war noch leichtgängig und frei
drehbar.
Auf der Rückseite befinden sich die Sicherung und das Netzkabel. So wie ich das kenne, sollte man die vier Schrauben lösen können,
um das komplette innere nach vorne hin herausziehen zu können.
Hergestellt in...
Nach dem abnehmen der Rückseite, fällt sofort links das Netzteil auf und rechts der Stufenschalter.
Es macht einen aufgeräumten und geordneten Eindruck.
Sehr interessant und noch nie gesehen, sind die Stufenschalter. Diese wurden aus mir unklaren Gründen so angeordnet,
das die Kontakte auf der Platine einen Bestandteil der Leiterbahnen darstellen und durch eine Mechanik von
vorne betätigt werden.
Diese Kondensatoren gehören da nicht hin. Wie sich aber später herausstellen wird, bin ich nicht der erste der
an diesem gerät herumgelötet hat.
Links hinten das Netzteil, rechts hinten die Wienbrücke. Vor dem Transfornator steht die Platine des Regelnetzteils.
Vor dem Regelnetzteil steht der Endverstärker mit den beiden Transistoren und deren Kühlsternen. Auf dem rechten Teil,
vor der Wienbrücke, ist der große Drehkondensator zu sehen. Links von dem Drehko sieht man den Schwingverstärker mit dem
Bauteil, welches aussieht wie eine Glühbirne.
In den großen Ausschnitt an der Seite sieht man die Menchanik vom Stufenschalter und Teile des Regelnetzteiles mit den
Gleichrichterdioden.
Auf der Platine des Schwingverstärkers sitzen mehere Kondensatoren. Unter anderem auch zwei eingegossene
Elektrolytkondensatoren, welche dich "Schneemänner" schimpfen. Bei denen wird dringend enpfohlen diese direkt ohne
weitere Messungen auszulöten.
Um die Frequenz auch fein einstellen zu können, haben die Erbauer einen Federmenchanismus eingebaut, bei dem man
beim drehen etwa nach unten drücken muss, um das dass Gummirad die Scala auch berührt.
Hier sieht man den Stabilisator des Schwingers. Eigentlich ist es eine Glühlampe mit extrem langer Haltbarkeit.
Im Innern sieht man auch einen Getterring, der die restlichen Sauerstoffmoleküle bindet und somit ein Hochvakuum
erhält. Eine tolle Sache...
Auf der Rückseite eines Stufenschalters, sieht man die Veunreinigungen vom ständigen Geschalte. Da aber
unter keinen nennnenswerten Strömen geschaltet wird, ist auch die Abnutzung selbst nachüber 20Jahren
kaum der Rede wert. Etwas Isopropanol und die ganze Sache ist wieder rein.
Auf der anderen Seite sieht man das Wiederstandsnetztwerk, in einem Alugehäuse vergossen. Also ich vermute, das es
ein Wiederstandsnetzwerk ist.
2,5Watt auf 5K Ohm, Drahtwiederstand für die Amplitudeneinstellung...also als Spannungsteile.
Hier sieht man den Stabilisator auf der Schwingerplatine. Gut zu erkennen auch der Getterring.
Um Gottes Willen....es ist keine Glühbirne!! Ich musste mich auch erst entsprechend erkundigen
Die untere Ansicht zeigt den Stabilisator mit seinem Pumpstutzen. Eigenartig war nur, das der Stbilisator vor der
Reparatur leicht glimmte...danach aber nicht mehr. Es floss also ein erheblicher Strom durch ihn.
Die Stufenschaltermechanik im Detail. Immer noch leichtgängig wie eh und jeh...
Auch ganz witzig ist der Aufbau des Gerätes. Es ist alles modular auf eine Hauptplatine aufgebaut. Äußerst Servicefreundlich
und absolut schnell und gut zu zerlegen und zu reparieren. Das ist bis jetzt das für mich Reparaturfreundlichste Gerät
was ich jeh hatte.
Das Netzteil...der Energiespender und auch der Knackpunkt der Reparatur. Weiteres gleich....weiter unten!
Auf der Rückseite des Netztrafos sieht man gut die beiden Transistoren, welche die Spannung entsprechend stabilisieren und
regeln. Selbst nach über 20Jahren...alles geht immer noch!
In einer öffentlich zugänglichen Quelle im Netzt wird eine Reparatur beschrieben, bei der diese Z-Diode deffekt war.
Sie war "halbleitend" geworden. Aber nach einer kleinen Messung konnte ich jenes nicht bestätigen.
Bei dem Messen hatte ich einen Wert von 17,40V ...OK...es liegt unter 18V, aber sehen wir mal, in wie weit sich das
noch ändert. Ich vermute auf erhöhte Übergangswiederstände, oder fehlende Spannungen an Spannungsteilern, welche
die Z-Diode einfach so deklariert. Na, mal sehen....
Auch hier sieht man gut, das jemand schon rumgelötet hat. Der linke Transistor wurde ersetzt, Leiterbahnen gebrückt, Wiederstände
ersetzt usw...
Hier haben wie den zweiten Schneemann. Auch dieser wird herausfliegen!
Wie beschrieben hatte auch dieser eine Kruste unter sich, welche vom ausgelaufnen Elektrolyt herrührt.
Anstatt der 100µF, hatte dieser schon weit über 300µF als Kapazität. Dieses Messergebnis kommt daher zu stande, weil der
Kondensator kaputt ist und dem Messgerät quasi eine Spannungsquelle vorgaukelt oder so. Ich habe auch nur mit einem einfachen
Kapazitätsmessgerät gemessen, nicht mit einem ESR Messgerät.
Und hier lag das Problem. Der Hauptstützkondensator hat seinen negativen Pol am Gehäuse, welcher mit einer Schelle
abgegriffen wird. Diese Schelle ist aber irgendwann mal gebrochen, und wurde notdürftig mit Lötzinn geflickt. Doch unter dem
Zug hat das nicht gehalten. Und genau da lag auch das Problem. Nachdem ich die Schelle ersetzt habe, lief das Gerät wieder
einwandfrei.
Die gesammte Übersicht zeigt einen aufgeräumten Aufbau. Sehr schön und gut durchdacht!
Ein einziger Graus war die Front. Sie besteht aus einem Kunstoff, mir unbekannter Art und wurde von der Rückseite her lackiert.
Ansich ja auch nicht schlecht, aber leider löst sich mehr als 80% des Lackes, und der Rest ist wiederspenstig wie blöde. Er
lässt sich weder mit Isopropanol, Scheuermilch oder mit dem Ceranmesser abbekommen. Schrecklich...hab mir schon die
halbe Platte zerkratzt deswegen. Da muss ne andere Lösung her.
Das Problem des Lackes habe ich umgangen, in dem ich mich schweren Herzens dazu entschieden habe, die Front zu bekleben.
Auf lange Zeit gesehen, wird das keine gute Idee sein, aber es aktuell die beste Alternative.
Ich habe einfach die noch bestehende Front eingescannt, nachbararbeitet und unter Open Office Text auf die
entsprechende Größe gebracht und ausgedruckt. Alle Downloaddetails sind ganz unten zu finden.
Auch die große runde Scala habe ich neu beklebt.
Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es tut weiterhin seinen Dienst als Sinusgenerator von 2Hz bis 20kHz,
und deckt damit den gesammten Niederfrequenzbereich ab, den man auch hören kann.
Download:
Download der gescannten großen Scala HIER PNG Grafik 433x433
Download der gescannten und grafisch überarbeiteten Front Hier PNG Grafik 2804x1564
Entsprechende Anleitungen und Schaltpläne sind hier zu bekommen. GF_22 und GF_21
Zusendungen von meinen Besuchern
Viele meiner Besucher teilen meine Begeisterung für die Technik und bauen daher auch was das Zeug hält. Hier stelle ich nun diese tollen Arbeiten vor.
---------------------------------------------------------------------------------------
Nachbau Regelnetzteil von Helmut aus Salzatal
Schaltbild mit den gemessenen Spannungen
Oberseite der Regelnetzteilplatine
Unterseite der Regelnetzteilplatine
Ich danke Helmut für seine Zusendung!