Ford Fiesta GFJ MK3 1995 Wellendichtring wechseln


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Das ein alter Wagen irgendwann anfängt etwas Öl zu verlieren, ist allgemein bekannt. Teils wird es hingenommen, teils nicht. Doch irgendwann überschritt mein kleiner Fiesta diese Grenze. Er verlor das Öl nach unten raus, so schnell wie man es oben nachgegossen hat. Da war eindeutig wohl eindeutig eine Dichtung nicht mehr funktionsfähig. Nachdem ich unter das Auto geschaut habe, sah man auch, woher das Öl kommt. Es war der Wellendichtring auf der dem Getriebe abgewandten Seite, auf der auch die Wasserpumpe und die Lichtmaschine ist. Das wechseln dieser Dichtung beschreibe ich hier.

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Die Position des besagten Wellendichringes, liegt hinter dem / auf dem großen Riemenrad für den Keilriemen. Dieser Keilriemen treibt über die Kurbelwelle angetrieben, die Wasserpumpe und die Lichtmaschine an.


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In dieser Explosionszeichung sieht man es noch besser. Das tolle ist, das der Antrieb der Nockenwelle intern über eine sog. Steuerkette geschieht. Daher kann die Wasserpumpe, die Lichtmaschine und / oder die Riemenscheibe entfernt werden, und gedreht werden vor dem Einbau, ohne auf die Steuerzeiten der Ventile einfluss nehmen zu können. Wägen mit einem Zahnriemen, müssen danach neu eingestellt werden. Zündzeitpunkt und damit verbundene Laufruhe können sich entscheident verstellen. Die Tatsache, das mir das egeal sein kann, macht es um so einfacher den Wellendichtring zu wechseln.


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Hier sieht man die Unterseite des Motors im Bild, welches leider um 90Grad verdreht gezeigt wird. Auf der rechten Seite sieht man daher die Ölwanne, links den Rest des Motors. Im Vordergrund die besagte Riemenscheibe. Über der Riemenscheibe, direkt die Wasserpumpe auf dem selben Keilriemen.


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Sieht man die Riemenscheibe von der Seite, fällt auf, das der Dichtring deutlich zu sehen ist. Scheinbar mehr als die Hälfte der gesammten Stärke. Das sieht ja interessant aus. Offensichtlich, ist er nicht nur defekt, sondern wurde auch nicht 100%ig montiert.


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Das grösste Problem bei der Demontage der Riemenscheibe ist die Tatsache, das die Schraube auf der Riemenscheibe sitzt, ergo direkt auf der Kurbelwelle, auf der das Getriebe am anderen Ende sitzt, bringt die Tatsache mit sich, das beim Versuch die Schraube zu lösen das Auto zum rollen bringt. Bremsen mit der Handbremse oder normalen Pedalbremse bringt auch nichts, da das gesammte Spiel im gesammten Antrieb ausreicht um die Kurbelwelle nicht komplett zu blockieren. Es gibt verschiedene Ansätze die Mutter zu lösen. Hier meine Lösung:
Der Wagen sollte auf einer Grube stehen. Ihr benötigt des weiteren eine Ratsche mit 19er Nuss. Für die Ratsche eine ausreichend lange Verlängerung. Meine war sicher 140cm lang. Ein Rohr aus Kupfer war hier meine Wahl. Nun legt ihr den 3ten Gang ein und löst die Handbremse. Anschließend stellt ihr euch unter den Wagen, setzt die Ratsche mit Verlängerung an die Schraube und bitte eine weitere Person, den Wagen rhytmisch nach vorne zu Schubsen. Im gleichen Takt, zieht ihr die Watschenverlängerung zum Wagenheck. Wichtig ist hier, das die Räder geradeaus stehen und 20cm vor den Vorderrädern Keile stehen. (die 20cm werden nicht genutzt! Höchstens 10cm! ) Schwubb die bubb, sollte die Schraube locker sein. Bei mir hat es nur 10sek gedauert und hat mich wirklich 0 Kraft gekostet.
Andere Lösungsvorschläge, findet ihr hier. Ford Fiesta Forum - Riemenscheibe demontieren


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Nachdem ich diese wiederspenstige Schraube gelöst habe, konnte ich ohne viel Kraft die Riemenscheibe abziehen und damit gleichfalls auch den Wellendichtring.


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Hier ist der Kurbelwellenausgang zu sehen, auf dem die Riemenscheibe saß.


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Der Wellendichtring kann nun einfach von dem Wellenstumpf anbgezogen werden. Anschließend kann man alles vorsichtig mit Bremsenreiniger reinigen. Es ist UNBEDINGT darauf zu achten, das dieser Stumpf KEINEN EINZIGEN Kratzer abebekommt. Dieser würde unweigerlich die neue Dichtung zerstören. Diese Wellen sich generell Drallfrei geschliffen worden. Das bedeutet, das keine einzige Schleifriefe, sei sie noch so klein, entgegen der vorgesehenden Drehrichtung liegt.


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Alles sauber, alles Top!


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Die Vorderseite der Riemenscheibe ist stark korrodiert. Diese wurde von mir mit einem Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine gesäubert und neu lackiert. Schaden wird es sicher nichts!


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Hier sieht man den Wellendichtring. Er kostet nur wenige Euro. Erworben bei Auto-Tip. Nachdem der Wellendichtring wieder VORSICHTIG aufgeschoben wurde, mit der Federseite von der Riemenscheibe weg zeigend, kann alles in umgekehrter Reihenfolge montiert werden. Die in der Dichtung liegende Spannfeder, muss immer in die Richtung zeigen, von der der Druck kommt. In diesem Fall von innen nach aussen.


Was soll ich sagen?!... Nachmachen auf eigene Gefahr hin.
Euer Verfasser

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