ohmsche Last für NF-Verstärker kleiner Leistung


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Oktober 2018


Und mal wieder ist jemand anderes Schuld an meinen Basteleien. Naja, ganz so ist es ja nicht...aber viele hilfreiche Ideen von Thomas, setze ich schon mal in die Tat um. So auch hier.

Selten baue ich auch mal kleine NF-Verstärker auf ( Niederfrequenz ), welche selbstverständlich auch gemessen werden müssen. Hierfür benötige ich quasi einen Lautsprecherdummy. Nicht einfacher als das...da es Hochlastwiderstände ja günstig zu kaufen gibt. Unnnnnnnnd da ich diese auch noch in ausreichender Menge vorrätig habe, wurde kurzerhand ein zwei-Tages-Projekt gestartet, indem allerlei angehäuftes Zeug sinnig verbaut werden konnte.
Ich wünsche viel Spaß beim schmökern.

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Als Grundlage dienen größere Zement - Lastwiderstände der 17 Watt Variante. Da ich vorhabe das ganze in Stereo aufzubauen, also quasi alles doppelt und ich eine Schaltergruppe von 6 Schaltern habe, müssten hier also demnach 12 Widerstände liegen. Tut es aber nicht. Denn 16 Ohm hatte ich nicht da, also habe ich an dieser Stelle einen 15 und einen 1 Ohm Widerling genommen.


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Als Kühlkörper nehme ich einen alten Strangkühlkörper aus meinem alten Labornetzteil. Dieser ist absolut perfekt von der Größe her und sollte auch zwei Widerstände kühlen können.


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Die Schalterkulisse habe ich von einer Baustelle weggefunden. Ehe sowas im Schrott landet, kann ich es auch für eine Weile aufheben. Das war mal ein Umschalter für ein Videosignal im Raum des Katastrophenschutz im Virchow-Klinikum der Charité. Das Teil ist dort locker 20 Jahre im Einsatz gewesen... naja,...es war 20 Jahre verbaut, wurde aber offensichtlich fast nie genutzt. Wenn die Taster gedrückt werden, legt sich hinter dem Sichtfenster im Druckknopf ein kleines grell grünes Plättchen um und zeigt so den Zustand an. Alles mechanisch...nix mit LED oder so!
Die Platte war mal viel größer und ohne Sicherungen oder so.


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Die Rückseite sieht recht unspektakulär aus. Die fünfpolige Buchse wird später für die Klemmleitungen sein um den Verstärker auch aus dem Regal heraus anschließen zu können.


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Das Gehäuse hab ich vor einer kleinen Ewigkeit aus Resten zusammen gezimmert. Es ist nicht schön, aber zweckdienlich.


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Der Kühlkörper hat schon gefühlte 100000 Löcher und Gewinde. Es kommen noch einmal vier neue hinzu.


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Die Widerstände werden so auf das Alublech geschraubt...doch womit??


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Da die Widerstände nicht direkt auf den Kühlkörper montiert werden, da er zu flächenmässig zu klein ist, wird er mit viel Wärmeleitpaste auf das 3mm Alublech geschraubt, an dem später die Widerstände sitzen.


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Viel hilft viel. Naja, was soll ich machen? Der Kühlkörper ist schon lange nicht mehr zu 100Prozent eben. Da hilft nur viel Wärmeleitpaste, auch wenn ich von früher weis das du zu viel davon wieder isolierend wirkt. Schauen wir mal.


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Beim aufsetzen und anschließendem festschrauben, quoll selbstverständlich aus allen Löchern diese Paste wieder raus. Also warscheinlich so viel, wie ich zu viel aufgetragen habe.


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Die Widerstände werden durch ein Aluprofil gehalten und mit drei Schrauben jeweils fixiert. Das hält bombenfest.


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Leider haben die Widerstände in ihren Gehäusemaßen recht große Maßungenauigkeiten, welche daher ausgeglichen werden müssen. Der Ausgleichstoff muss hitzebeständig und weich sein. Da bietet sich dieses Schwammzeugs an, welches man zum abstreifen der Lötspitze nimmt. Das kostet bei Ebää fast nix, wenns aus China kommt und bietet sich dafür quasi an. Auch einen Quarzofen habe ich damit schon gezaubert.


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Da ich Trottel erst zu spät bemerkte, das ich die beiden Kanäle ja ohne gemeinsame elektrische Verbindung aufbauen muss, wurde der Sternpunkt aller Widerstände per Drahtbrücken verbunden. Sieht nicht schön aus, aber die Sauerei bei einem auseinanderbauen gebe ich mir nicht.
Zwei Widerstände habe ich ausgelassen...mit gutem Grund. Oben schrieb ich was von 15 und 1 Ohm. Naja, die 1R0 Ohm entpupten sich als 10 Ohm. Da werde ich wohl meine Tütchen mit den Widerständen neu ordnen müssen ;-)


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Anstelle der Sicherungen, habe ich mich für BNC Buchsen entschieden. Damit kann ich parallel zu der Last auch ein Oszilloskop anschließen.


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Hier ist alles vorverdrahtet. Eine Bündelung mit Kabelbindern oder der gleichen, spare ich mir. Da die Käbelchen mit sicherheit auch mal warm werden, was bis zu einer Grenze ansich kein Problem, bietet es sich an diese nicht eng miteinander zu verschnüren. Thermisch wäre das ungünstig.


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Das Gehäuse wurde fix mit einem Rest aus der Sprühflasche angesprüht. Die Farbe nennt sich aubergine rot und stammt noch aus den Zeiten meines ersten Fiestas.


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Alles zusammengeschraubt.


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Ahhhhh...die Sicherungen sind nicht ganz verschwunden. Sehr gut. Man weis ja nie...


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Wie immer wird alles beschriftet.


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Sieht doch schon mal ganz gut aus.


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Auch die Anschlussleitungen sind fertig. Dünne Lautsprecherleitungen bieten sich dafür an. Auch habe ich zwecks unterscheidung der Kanäle zwei verschiedene Paare von Steckern genommen.


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Ein erster Testlauf mit zwei mal 12 Watt ergab, das der Kühlkörper womöglich zwei mal 17 Watt geeeeerade noch so gekühlt bekommen wird. Anfassen kann man das Metall dann nicht mehr. Doch wie lange hat man so einen Verstärker schon an der Last hängen? Das wird schon genügen.


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Zack und fertig.


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Und auch dieser kleine Helfer reiht sich zwischen den anderen Geräten wunderbar ein.
Für die Verwendung oder dem Nachbau sei gesagt, das man selbstverständlich vorsichtig damit umgehen muss. Als limitierung habe ich 17 Watt genannt. Diese sind aber die Summe aus dem Strom und der Spannung. Demnach gilt es die Spannung im leicht belasteten Zustand zu messen. Das macht man am besten mit der 100 Ohm Einstellung. Damit ist der Ausgangsübertrager ausreichend vorbelastet und es kann grob abgeschätzt werden, ob man auf 32 Ohm und schlussendlich auf die vom Ausgangsübertrager vorgesehene Impedanz gehen kann....doch immer mit dem Auge auf dem Oszi um die Spannung zu beobachten.

Sieht man die Spannung, setzt man diese in einen Bezug zum gewählten Widerstand und errechnet so einen relativ genauen Wert der Ausgangsleistung.

P = ((Vpp / 2) * 0,71)² = W
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LS Widerstand





Ein schönes Projekt, welches mal wieder mehr einen kleinen Helfer auf meinen Schreibtisch gezaubert hat.

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