Restauration RFT Kompaktbox B 9251


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Dies ist meine erste basteltechnische Handlung, nachdem ich zurück im Brandenburger Land. Während der vielen Touren, meine ganzen Sachen mit dem Auto durch die Gegend zu fahren, ist mir dieses wundertolle Boxenpaar aufgefallen. Ok, sie standen offensichtlich mehrmals im Regen...aber ich konnte nicht anders. Also flogen die Boxen in den Kofferraum. Erst zu Hause angekommen, sah ich das Elend...auf den ersten Blick.

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Doch auf den zweiten Blick, entpuppte sich das Boxenpaar als qualitativ hochwertige Ware aus den 70igern. Als ersten Akt, drückte ich die Membrane vorsichtig etwas rein. Ok... "puh" kein kratzen! Die Gehäuse waren an allen Ecken aufgequollen, das Papierfunier völlig zerrissen, hier und da Stockpilze.....aber im großen und ganzen brauchbar!


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Das Typenschild gab Aufschluss über die Parameter der Boxen und anhand jener konnte ich Google auch einige Infos entlocken. Laut einer Seite im Netz ist die Box sehr Basslastig und der Hochtonbereich nur brauchbar, wenn man direkt vor den Boxen sitzt. Nun....hören wir doch mal auf probe.


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Der Bespannstoff war auch nicht mehr der beste. Er war zwar nicht gerissen, aber vergilbt und verschimmelt. Der Holzrahmen, auf dem er gespannt ist, fiel auch schon langsam auseinander. Trotzdem muss ich sagen, das mich der erste Funktionstest beeindruckt hat.


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Das werde ich ganz sicher nicht waschen! Der alte Stoff kommt runter und neuer drauf. Ausserdem stinkt der alte Stoff sehr und da er geleimt wurde, kann man den nur noch runterschneiden.


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Ringsrum wurde eine Nut gefräst, in der der Stoff verklebt ist. Als Druckknöpfe dienen diese weißen Dinger. Die halten erstaunlich gut.


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Als nächstes, wurden die Chassis entfernt, welche sogar einen Dichtungsstreifen besaßen um die Box luftdicht abzuschließen. Dieser wurde vorsichtig entfernt und weggelegt.


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Was sofort auffällt, sind die für die relativ geringe Leistungsabgabe der Tieftonchassis, die enorm großen Magneten. Klar...damals waren die Magnete bei gleicher Größe heutiger Magnete nicht so kräftig, aber dennoch sind sie im Vergleich zu anderen Chassis aus jener Zeit recht groß.


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L 2921 40VA 4Ohm Tiefton mit Gummisicke


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L 5904 8VA 8 Ohm Hochtonchassis


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Hier sieht man die Frequnzweiche, datiert auf 1980, Schöne Luftspulen, kräftige Lastwiderstände und gut dimensionierte Kondensatoren. Immer wieder schön zu sehen, das damals noch Wert auf vernünftige Verarbeitung gelegt wurde. Kauft man heute neue Boxen, sind doch kaum noch mehr als ein Kondensator vor dem Hochtöner verbaut. Naja... so hören die sich auch an.


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Entkernt, nur noch mit Wolle gestopft liegen sie nun da... wissen nicht, was ihnen gleich passieren wird.


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Nachdem nun auch noch das letzte Kabel entfernt wurde, habe ich alles sauber in eine Schublade verfrachtet. Nichts ärgert mehr, wenn man durch die eigene Dummheit / Unordnung aus Versehen etwas unwiederuflich zerstört.


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Da die Boxen leider kein richtiges Kunststofffunier haben war es eine Tortur die Boxen auf ihre bevorstehende lackierung vorzubereiten. Was da drauf war, würde ich als Papier bezeichnen...mehr nicht! Also die gesammte Box mit der Drahtbürste aufgerauht und anschließend mit viel Wasser eingesprüht. Zwar muss das Holz danach sehr lange trocknen, aber anders bekommt man das Zeugs nicht runter und Wasserschäden hatten die Boxen eh schon....


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Nach meheren Stunden, sachen die Gehäuse nun so aus. Schon wesentlich besser. Zwar war die Oberfläche noch uneben, aber ich war begeistert. Als nächstes habe ich alles gründlich mit einem Exenterschleifer abgeschliffen und gesäubert. Nun konnten die aufgequollenen Kanten in Korrektur geschliffen werden, um anschließend gespachtelt zu werden. Alleine das Spachteln und anfängliche Schleifen sollte gründlich und mit viel Geduld gemacht werden.


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Der Bespannstoff in Schwarz, wurde mit dem Tacker am geschliffenen und gespachtelten Rahmen aufgebracht. Wichtig ist, das die Front des Rahmen,... sprich, jene Seite auf die der Stoff kommt, etwas gedunkelt ist. Es reicht hier völlig aus, wenn man mit einer Spraydose (Schwarz) einen leichten Film aufbringt der in 30min trocken ist.


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Die Boxengehäuse, wurden auf Anraten meiner Keule nun 5 mal gestrichten. Nach jedem erneuten Streichen, wurde die Oberfläche angeschliffen und gründlich gesäubert. Das verfeinert das Bild der Oberfläche ungemein.


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Das Tieftonchassis wurde etwas gedreht montiert, um die Box noch kompakter zu gestalten.


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Fotosession im Garten... keine Chance gute Bilder hinzubekommen mit meiner Kompaktkamera.


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Da stehen sie nun, auf meinem "Fernseh-Unterschrank-Regal" aus Ziegelsteinen und Kiefernbrettern. ;-)



Abschließend kann ich sagen, das die Restauration ein voller Erfolg war und ich nun sehr zufrieden mit den Boxen. Sie geben schon bei geringer Lautstärke ein kräftiges Bassfundament wieder. Die Höhen sind nicht übertrieben, etwas zu lasch aber stimmig. Sie hören sich sehr gut an und erfüllen nun meine Wohung mit Musik...

September-2011

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