Selbstbau-Universalnetzteil Proxxon Micromot


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Oktober 2016


Vor Jahren hatte ich mal einen Minischleifer erworben, welcher keiner bekannten Marke unterliegt. Er lief mit 230V und hatte auch dementsprechend Masse, Lautstärke und eine enorme Wärmeentwicklung. Es kam, wie es kommen musste...er brannte irgendwann durch. Also war das Thema für mich gegessen. Viele Arbeiten konnte ich bis dato mit anderen Werkzeugen bewältigen. Doch irgendwie, fehlt immer wieder so ein kleiner Schleifer. Also mal fluchs die Preise verglichen und das preiswerteste Modell von Proxxon bestellt. 20 Euro? Ich glaube, mehr war es nicht. Zu beachten ist halt nur, das weder Netzteil noch Werkzeuge mitgeliefert werden. Nur 6 Spannzangen liegen dem Bohrer bei.
Die Idee war geboren. Ein Netzteil, einstellbar, sollte die Maschine ergänzen. Durch eine interne Strombegrenzung ist eine Überlastung fast ausgeschlossen und durch die Möglichkeit die Spannung von 0 - 16 Volt zu verändern, erreicht man auch eine Drehzahländerung. Dazu später mehr! An dieser Stelle nun meine kleine Doku zu einem Selbstbau-Universalnetzteil für Minischleifer.

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Aus einem gescheiterten Projekt, hatte ich noch ein Gehäuse übrig. Irgendwie habe ich das mal gefunden. Es hat viele Löcher, zu viele um direkt verwendet zu werden...wie ich fand.


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Also habe ich hinter der Frontseite eine Trägerplatte eingelötet.


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Ha ha... Glasfaserspachtel. Für sowas bestens geeignet. Die Oberfläche sollte wirklich staubfrei, fettfrei und tragfähig sein. Sind alle Bedingungen erfüllt, kann gemischt werden. Eine riesen Sauerei.


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Nach einer guten halben Stunde, war dann auch die Front eingeebnet. Nun noch alles in einem belüfteten Raum aushärten lassen. Für 2K Gemische habe ich bisher 3 Tage als Optimum genommen. Mehr ist eig. unsinnig...weniger teils schon ok. Wenn eine Oberflächenbearbeitung stattfinden soll, muss alles restlos ausgehärtet sein. Dann alles mit Atemschutz schleifen, grundieren, schleifen und in meheren Schichten lackieren. Perfekt ist es bei mir nicht geworden, dazu fehlte mir die Geduld. Dennoch ist das Ergebnis brauchbar und Zweckdienlich.


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Ein kleiner Transformator musste auch gefunden werden. Da der Minischleifer mit einer maximalen Betriebsspannung von 12-18 Volt beschrieben wird, durfte die gleichgerichtete und gesiebte Ausgangsspannung auch nicht darüber liegen. Als gesundes mittel, peilte ich 16Volt an. Der Trafo selbst, stammt aus einem Raumschiff der NASA. Nein...quatsch...was weis ich, woher der stammt. Fakt ist, das er umgewickelt werden musste. Zwei Wicklungen a 6,3 Volt, fand ich als passend...zumal eine davon schon von mir vor Jahren aufgebracht wurde. Dieses Schmuckstück war eig. der Heiztrafo zu meinem KT66 Verstärker. Auf diesem Bild ist er noch nicht neu bewickelt. Tesafilm ist defacto nicht die perfekte Lagenisolierung. Daher wurde alles entfernt und neu gemacht.


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Der Trafo hat nun zwei getrennte Sekundärwicklungen a 6,5 -7 Volt und wurde mit Kaptonklebeband isoliert. Ein verdammt geiles Zeug. Stabil wie sau und isoliert wunderbar. Zudem ist es äußerst temperaturbeständig und günstig in der Anschaffung.


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Die eigentliche Netzteilplatine, ist baugleich mit denen aus meinem neuen Doppellabornetzteil. Die Schaltung wurde nicht verändert. Einzig die Strombegrenzung wurde mit einem festen Potentiometer auf der Platine auf 3 A eingestellt. Daher genügt nun ein einziges Ptentiometer für die Spannungseinstellung. Einen Schaltplan, findet man hier.


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Auch die wirklich geniale Lüftersteuerung findet auch hier wider ihren Platz. Eine tolle Schaltung ! Layout und Schaltbild sind hier zu finden. An dieser Stelle nochmals meinen Dank an Thomas. Ohne seine Hilfe, würde ich euch nicht so schöne Platinen zeigen können! Es macht halt den Unterschied!


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Der Probeaufbau, gestaltet sich recht einfach. Der Strom wurde eingestellt und die Spannung auf knapp über 12V eingestellt. Nun wurde mit dem Minischleifer belastet. Anschließend wurde ein Dauerlasttest mit einem 1,2Ohm Bräter vorgenommen, um zu sehen ob der kleine Kühlkörper ausreichend dimensioniert ist. Sollte er so, offenliegend schon weit über 80Grad bekommen, wird es selbst mit Lüfter nicht ganz einfach die viele Energie aus dem kleinen Gehäuse zu bekommen. Es stellte sich jedoch heraus, das ..oh Wunder... ein für einen TO-3 konzipierter Kühlkörper tatsache schön cool bleibt. Viel mehr als 20Watt muss da im normalen Betrieb auch nicht an Wärme abgeführt werden.


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Alles sehr eng, aber es hat am ende doch alles reingepasst. Die vordere Platine bildet den Gleichrichter und den Siebkondensator. Den seine Kapazität ist relativ unkritisch, sollte aber mindestens 4700µF besitzen. Weniger währe auch kein Problem.


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Auf der Front ist eine XLR-Buchse zu finden. Über Ebay habe ich den entsprechenden Stecker bezogen. Leider war der Stecker in so einer extrem schlechten Qualität ausgeführt, das er kaum gepasst hat. Dafür hat er ach nur einen Euro gekostet.


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Die Front mit der ... nartürlich, ... mit der blauen Funktions LED


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Auf der Rückseite ist die Lüfteröffnung zu sehen. Ein kleiner 40mm Lüfter von meinem Elektronikkaufhaus aus meiner Jugend A-Z. Dieser Laden existiert auch schon ewig.


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Da mir das mit dem Stecker und der Bichse nicht gefallen hat, habe ich etwas in meinen Kisten gekramt und eine XLR Buchse und Stecker gefunden. Leider ist die Buchse in einer männlichen Ausführung, was bedeutet das die Pole offenliegen. Aber bei 12V und einer Strombegrenzung, ist das kein Problem.


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Der Proxxon Micromot 50.


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Und nicht zu vergessen...meine tolle Grünlilie. Eine dunkelgrüne Wuchsform ohne Streifen. Dies ist die einzige, die auch Samen ausbildet. Eingesetzt in Torf.


Nachbauen auf eigene Gefahr hin, das einem die Finger abfallen.

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