2 x 10Watt Stereo TQFN MAX9704
Mit dem Handlötkolben TQFN Löten...geht das? Diese Frage habe ich mir auch gestellt, nachdem ich sah,
was jemand aus dem Röhrenforum da zusammen gelötet hat. Klar, mit dem richtigen Werkzeug, erzielt man
entsprechend hervorragende Ergebnissem, jedoch standen mir diese nicht zu verfügung. Was ich aber
hatte, waren ein Lötkolben mit guter Spitze und einen Computer. Mit dem Lötkolben kann ich Löten,
mit dem Computer den Chip als Sample über Maxim ordern. Also ran an die Arbeit und geodert. Wenige Tage,
nachdem die Bestellung raus war, bekam ich auch schon eine UPS Sendung.
Hier nun meine kleine Doku zu dieser Aktion. Auch muss ich sagen, das ich mein "Gebastel" leider
zu keiner Funktion überreden konnte.
Link zum Datenblatt über Maxim
Dieser kleine Chip ist in der Lage eine Dauerleistung von 2 x 10Watt an die Lautsprecher zu
liefern. Dies ist aber nur möglich, indem eine neue Technik angewand wird, die mit Hilfe von
MOS-Fet Schaltungen einen extrem hohen Wirkungsgrad erreichen. Das selbe Prinzip, wird auch dazu
verwendet extrem Leistungsstarke Gleichstrommotoren (z.B.200Watt...) mit möglichst wenigen Verlusten in der Regelung
in allen Drehzahlbereichen mit dem möglichst höchsten Drehmoment anzutreiben.
Das erste Problem war, das diese Chips, aufgrund ihrer Größe eigentlich völlig ungeeignet sind,
um sie mit einem normalen Lötkolben zu löten, da sie sich durch die extrem schnelle Erwärmung
zerstören könnten. Also, habe ich den Chip auf einen kleinen Kupferklotz geklebt und mit einer
extra gesäuberten Lötspitze angefangen zu löten. Die Löttemperatur muss unbedingt weit unter 350°C
gebracht werden, um´s nicht noch schlimmer zu machen. Zum Anfang habe ich erst einmal an alle Pins
einen Kupferlackdraht gelötet. Einige Pins...für die Ausgänge z.B. können Paarweise verlötet werden.
Das ist eine wirkliche Herausforderung, solch kleine Pins zu löten, aber es geht. Mit einer
Lupe könnte man eventuell arbeiten, muss man aber nicht. Hauptsache, man entfern regelmäßig
das Flußmittel.
Nach einiger Zeit, war ich dann auch endlich fertig.
Hier der Grüßenvergleich zu den Löchern einer Platine. Man sieht schnell, das es hier
unsinnig ist, den Chip direkt auf Lochraster zu bringen...wie manche es schon gemacht haben. Man...
warum kann man solche coolen Chips denn nicht ins DIL Format bringen???
Der legendäre Kellergrill....zwar schon etwas gut benutzt, aber so ist das nunmal.
Hier noch ein Bild von dem Chip...
Die Idee, das ganze auf Lochraster zu bringen, war gut und schön, nur hatte ich kein Lochraser zur Verfügung.
Was also tun, wenn man nur Streifenraster und normale Platinen hat? Man lötet alles auf normales Platinenmaterial.
Doch, konnte ich keine Platine ätzen, da unsere Laserdrucker nur leere Toner aufwiesen. Also Plan C... einen normalen
Holzbohrer genommen, vorne Plan geschliffen und anschließend mit einer Metallfeile entsprechend zugerichtet, um das man
nun Lötaugen fräsen kann.
Hier das ganze aus einer anderen Ansicht heraus.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und funktioniert wunderbar. Man muss nur aufpassen, das man nicht
zu tief fräst und die Fräsungen anschließend entgratet werden.
Gut kann man den Grat erkennen...
Hier und da mal etwas ausgerutscht, aber insgesammt ein brauchbares Ergebnis.
Nun stellte sich mir die Frage, wie ich den Chip auf der Platine befestige. Es sollte nicht
vergessen werden, das der Chip einen nicht unwesentlichen Teil seiner Wärme über die Lötaugen
abgibt, was bedeutet das er so montiert werden muss, das er genug Wärme abführen kann. Meine Idee
ist also nun, den Chip auf ein Stück Kupfer zu löten, welches wiederum auf die Platine kommt.
Gesagt...getan. Erstaunlicher Weise, funktionierte es ganz gut und auch die ersten
Lackdrähte sind da, wo sie hingehören.
Nach weiteren endlos wirkenden Stunden des Grübelns und Lötens, habe ich aufgegeben.
Trotz mehrmaliger Kontrolle und vielen Messungen, konnte ich mein Gefrickel nicht
zu Leben erwecken. Es ist wirklich schade und auch irgendwie eigenartig..., denn
mit angelegter Spannung ist die Stromaufnahme 0...
Wie man sieht, geht auch oft genug was schief in meiner Werkstatt...es ist ärgerlich, aber die Welt dreht sich weiter und irgendwann bekomm ich das hin.