Werkstattcomputer PII Celeron 433MHz
Aufbau und Betrieb meines Werkstatt PCs
Irgendwann, vor einigen Tagen kam mir erneut der Gedanke, das ich in meiner Werkstatt einen Computer bräuchte. Zuvor, hatte ich schon einige in Gebrauch gehabt, welche aber irgendwie immer starben. Ob es an der erhöhten Luftfeuchtigkeit oder an meinen Hochfrequenten Experimenten, oder gar an der überzüchteten Hardware lag...man weis es nicht. Jedoch würde ich schon hin und wieder gerne bestimmte Musik hören während des Bastelns, oder das eine oder andere Datenblatt direkt als PDF vor mir haben. Ständig ein komplettes Datenblatt drucken, geht auch auf kurz oder lang zu lasten des Toners. Folglich, musste ein PC her. Es musste kein schneller sein. Meine Anforderung richtete sich danach, was ich im Keller auftreiben konnte. Gefunden habe ich einen Siemens Computer von 1999, welcher mal bei Mediamarkt oder so verhökert wurde...oder eher gesagt, habe ich das Motherboard gefunden, denn das Gehäuse musste für den Trenntrafo Version 3 herhalten.
Hier sieht man den ersten Probelauf. Es wunderte mich doch sehr, das der PC nach wenigen Sekunden anfing
eigenartig zu schnuppern. Nachdem ich mit meinem Riechzinken über die Platine gegangen bin, bemerkte ich
nichts auffälliges.
Nun denn...fing ich an, Windows zu installieren.
Doch nachdem der Geruch langsam anfing sich ins verbrannte hinzuwandeln, machte ich mir sorgen. Also erneut den Zinken
und die Hand über die Platine wandeln gelassen. Ach...siehe da! Einer der beiden, Ferritringe der Spule war so heiß,
das er sich teils aus der Platine gelötet hat.
Und dann sah ich das Ausmaß.
Ich Trottel, habe in meinem Wahn irgendwann einmal die tollen Kondensatoren vom Board gelötet. Diesen Punkt, habe ich dann
bei der Inbetriebnahme übersehen. Kein Wunder also. Ein Wunder ist es aber, das ich trotz der Tatsache das alle Elektrolytkondensatoren
in Becherform mit Beinchen entfernt waren, ich trotzdem in die Installationsroutine von Windows kam. Warscheinlich währe ich
noch weiter gekommen, bis mir eben das Board abgeraucht währe.
Trotzdem erstaunlich² das es trotzdem funzte! .... DAS war noch richtig solide Technik! Heutige Board heulen doch schon, wenn die nass werden!
Anschließend, habe ich von einem alten K7 Board 6 Kondensatoren beliebiger Kapazität geklaut und sie meinem "neuen" Board geschenkt..fertig
war die OP. Klar...so ein Motherboard ist Mehrschichtig aufgebaut und durchkontaktiert, aber wenn man einfach mal die Angs beisete schieb und
einfach Lötet anstatt zu denken, klappt das schon. Nur der Bräter sollte mind.60Watt haben und vorgeheizt sein, denn die Masseflächen
saugen die Wärmeenergie weg wie Schmits Katze die Milch. :-)
Da das Board sogar eine Grafik onBoard hatte, war es noch mehr prädestiniert in meiner Werkstatt seinen Diens zu tuen.
Als Grafikchip werkelt hier ein ATI 3D Rage Pro Turbo AGP Chip mit irgenwas um die 60MHz Takt und einem Speicher von
sagenhaften 8MB. Für damalige Verhältnisse sicher keine schlechte Angelegenheit...aber zu heute???...
Fakt ist aber, das Age of Empires 2 und die Windows Media Player Visualisierung bei 1024x768 32Bit flüssig laufen. Das
spricht doch schon einmal für die Grafiklösung.
Hier sieht man das gesammte Board. Schnittstellen sind folgende vorhanden.(Sound inkl.), VGA, IDE, FDD, COM, LPT, USB, PCI und ISA.
Auch hier, kann ich nur sagen...mehr als ausreichend. Klar...IDE (Festplatte) nur UDMA 66 oder so...USB wird 1.0 sein,
PCI wird auch nur 66MHz haben..., aber HEY...was solls??? Das Teil läuft ohne Mucken und auch wenn ich das Board
absolut nicht identifizieren kann, da kein Label, sind alle Treiber unter WIN-ME vorhanden und lauffähig!
Das sind die originale RAM-Riegel, die mit dem Board geliefert wurden. 100MHz 64MB und alles von Kingston.
Klar...keine Renner, aber zusammen mit dem Celeron ein Dreamteam und gut abgestimmt.
Ich habe es auch mal mit 2 x 128MB SD-Ram versucht, aber die 133MHz Taktung, war ihm dann wohl doch zu schnell.
Er bootete zwar mit einem der Riegel, aber irgendwie lief der nicht rund....so ein PC hat eben auch eine Seele.
Als on-Board Sound, kommt der Creative Es1373 Chip zum Einsatz, welcher nun auch keine schlechten Werte hat.
Der Chip tauchte auf einer ganzen Reihe von verschiedenen Soundkarten auf und war warscheinlich
der gestrige AC97 Soundchip, welcher bei den ganzen K7 SockelA Board´s (Athlon, Duron, Xp...) zum Einsatz kamen.
Im übrigen, meine Lieblingszeit der Prozis. Immer wieder ein Akt der Verzweiflung den Kühler auf das kleine DIE zu bekommen....
jedenfalls für andere! Ich hab noch nie ein DIE zerbrochen durch eine Kühlermontageaktion! Aber heute mit den ganzen
Heatspreadern kann das jeder, ... auch wenn der Wärmekoeffizient durch die Alukappe zum heulen ist.
"Damals" in der K6 Zeit, haben "wir" den Heatspreader entfernt und den Kühler direkt auf das DIE gepackt, und dann übertaktet was
ging...aber heute???....
Der Chipsatz. Naja, nicht der Brüller, aber er kann PCI, ISA, AGP und den ganzen anderen Mumps...passt eben und
wird nicht heiß. Heutige und naja, ab dem K7 oder so, brauchten ja schon eigene Kühlkörper die DAMALS noch nen
486iger 100MHz passiv gekühlt hätten.
Und, hier das Sahnestück! Schon vor geraumer Zeit, habe ich mit dem Pentium 2 meine Sachen gemacht. Ich denke
da sehr gerne an meine Ölkühlung zurück.
Auch wenn da was von P1 steht...falsch!!! Ist ein P2! Warum ich das nicht ändere...was weis ich ;-)
Der hier, ist aber schon was feines. Es ist ein Intel Pentium 2 CELERON mit 433MHz, einem Frontsidebus von 100MHz (der Ram auch)
und einen Cache von 128KB, wenn ich nicht irre. Es ist ja "nur" ein Celeron! Die nichtCelerons haben 256-512KB oder so gehabt. Aber
hin oder her...der Celeron tut´s ohne zu meckern ist solide gebaut und kann mit einem K7 SockelA XP Kühler passiv gekühlt werden, wenn
mindestens ein Lüfter im Gehäuse ist. Tja...was will man mehr???
Uh...uh...uh...die Festplatte. Ja, eigentlich hatte ich erst eine 20GB am Wickel, dann eine 120iger. Da die 120iger
LEIDER keinen Muks mehr von sich gibt, musste eine solide 60iger von Seagate her. Also fluks mit fdisk und einigen
Fingerübungen partioniert und in 2Stunden formatiert. Wie zu erwarten, machte sie keine Zicken. Die Platte kam aber erst
gut 4-5 Jahre nach dem Motherboard auf den Markt...läuft trotzdem!
Also den ganzen Klabaradatsch in eine Kuste verfrachtet. Schnell noch das Netzteil ausgebaut, da wenig Platz war, ein
Lüfter und ein CD-RW Laufwerk in die Front...hier und da mit der Stichsäge etwas spielen und nach 2Stunden war alles verfrachtet.
Da das Netzteil schon alleine auf der 5V Schiene satte 25A liefern kann, habe ich auf einen eigenen Lüfter für das NT verzichtet.
Mit 350Watt oder was es hat, ist es in jedem Fall überdiemensioniert für das Board mit seiner Perepherie.
Hier das ganze von vorne. Achso...wer erkennt die Kiste??? Naaa...mal schauen???.
Und mit der Rückansicht endet die Reise durch ein Stück Vergangenheit. Es macht aber immer wieder viel Spaß, solch
alte Hardware wieder zum laufen zu bekommen...ohne Windows 7, ohne Prozessoren jenseits der 3000MHz und ohne Grafikkarten
die eigene Netzteile brauchen...und vor allem JENSEITS jeder Flüssigkeitskühlung des Prozis und jenseitsiger von jedem
Kühlkörper für den Arbeitsspeicher.
PS:mehr Bums hatte mein erster Lappi auch nicht...der war sogar noch lahmer! :)
Vielen lieben Dank für eure Aufmerksamkeit. Juni 2011