Gameboy Classic mit "nonfinite" Hintergrundbeleuchtung´s Hack


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Der Gameboy Classic kam 1989 auf den Markt. Ein absolutes muss für viele Spielefanatiker. Ich selbst hatte auch mal einen geschenkt bekommen. Das war so um 1995 rum, als die Transparente Classic Edition raus kam. Doch schnell verbastelte ich ihn und er war kaputt. Dann Jahre vergessen, bis heute. 14 Jahre später habe ich mir ihn bei Ebay ersteigert und gemoddet. Eine Hintergrundbeleuchtung sollte es sein. Im Internet findet man eine Menge Anleitungen hierzu. Links veröffentliche ich gesondert in meinen Links. Hier nun mein Mod. Ich glaub der erste Deutsche Mod im Internet, betreffend der LCD Hintergrundbeleuchtung im Gameboy. Viel Spaß

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Der Gameboy hat auf der Rückseite 5 Schrauben, welche mit einem Spezial Schraubendreher heraus gedreht werden. Sollte noch eine Garantie drauf sein, ist diese dann wech. Ich habe mir da selbst einen Schraubendreher gebaut. Batterien und die Cartridge sollten entfernt werden. Nach dem öffnen sieht man zwei Platinen, welche getrennt in beiden Gehäusehälften jeweils angeschraubt sind und untereinander mit einem dünnen Flachbandkabel verbunden sind. Das Kabel steckt auf der unteren Platine fest und kann mit einem gleichmässigen Zug entfernt werden. +VORSICHT+


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Nun kann man die Unterseite bei Seite legen und sich der Oberren Hälfte widmen. Diese Platine ist nun mit 8 Schrauben befestigt. Danach kann man die Platine entfernen. Das Display fiel mir nicht entgegen, wie in anderen Anleitungen. Es war mit kleinen Schaumstoffblöcken verklebt. Mit einer Pinzette, kann man diese sehr einfach lösen. Handwerkliches Geschick und die eigenen Gedanken setze ich beim Basteln voraus. Vieles muss man auch selbst sehen. Ich gebe nur einen bebilderten Leitfaden.


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Nun erst einmal etwas Theorie. Das Display bei dem Gameboy ist auch in der Standard Version wie folgt aufgebaut. Als erstes liegt eine Reflecktierende Schicht an. Darüber liegt der erste Polarisationsfilter, dann das Display, auf welchem der zweite Polarisationsfilter aufgeklebt ist. Für unseren Mod, müssten wie die hintere Folie entfernen, um zwischen Display und Reflektierender Schicht eine Kunstoffschicht einzubringen, welche wir mit einer LED zum relativ gleichmässigen leuchten bringen. Vorher wurde das Display NUR durch das nartürlich einfallende Licht beleuchtet. Nun aber setzen wir eine künstliche Lichtquelle hinter dem Display an, welche aus Satiniertem Kunstoff besteht. Später mehr dazu. Die Grafik zeigt den Aufbau, welchen wir nun anstreben. Sie zeigt den Aufbau nach dem Mod!!


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Als Vorbereitung habe ich mir einen Kunstoff gesucht, welcher oft vorhanden ist, billig ist und meinen Erfordernissen von der dicke und Qualität entspricht. Meine Wahl viel auf die Klappdeckel von CD-Hüllen. Diese sind zwar sehr spröde und Kratzanfällig, aber mit etwas Erfahrung und Eigeninitiative lässt sich auch das gut bearbeiten.


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Um den Kunstoff in die gewünschte Größe zu bringen, muss man ihn entlang der gewünschten Kanten 5,2cm x 5,7cm mit einem Linial und einem Messer o.ä. tief, vorsichtig aber kräftig einritzen. Dann kann das Rechteck vorsichtig aber OHNE Bruchgeräusche herauslöst werden. Ich habe 10 Deckel verhauen, bis es mir endlich gelungen ist. Also stellt euch auf viel Dreck und Geduld ein!


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So sollte es aussehen. Aber beachtet, das dass Rechteck, wie der Name schon sagt, an einer Seite länger ist. Es wir mit einem Überstand gearbeitet um die LED´s später einzukleben.


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Nun gehts ans Eingemachte.Wer hier nicht vorsichtig und sauber arbeitet, hatte mal nen Gameboy. Die Fole ist genau 5,2cm x 5,2cm groß und damit etwas kleiner als das gesammte Display und klebt auf der Rückseite des Displays. Diese muss nun vorsichtig entfernt werden. Ich rate dazu, mit einem Cuttermesser eine Ecke anzulösen auf 10mm und dann LANGSAM mit dem Daumen und Zeigefinger die Folie Stück für Stück zu entfernen. Dabei NIEMALS vergessen, das dass Display an zwei Seiten angeschlossen ist, an Folien-Flachbandkabeln, welche angeklebt sind an dem Display. Die reissen schnell durch bei unvorsichtigen Arbeiten und Abrutschen. Ich habe die Folie mit dem Daumen erst nach rechts gezogen und sie um 2-3mm gelöst, dann nach links gezogen und sie etwas gelöst. So schafft man das schon. Klebereste kann man mit einem mit Verdünner getränktem Wattestäbchen anlösen und mit der trockenen Seite dann mit einer Drehbewegung lansam vom Display herunter "schmieren" . Probiert es einfach aus.
Die roten Striche sollen Schnitte darstellen, welche einfach mit einem Seitenschneider oder auch einem Dremel herausgeschnitten werden müssen. Der Kunstoffrahmen ist mit Wiederhaken auf der Rückseite befestigt. Und wie immer, sehr vorsichtig arbeiten und VORHER denken!!


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Hier bin ich nun fast fertig und zwischendurch habe ich immer mal einen Funktionstest gemacht. Aber hat alles geklappt. Die Folie stellt sich sehr wiederspenstig an und neigt dazu, sich beim letzten Millimeter ruckartig vom Display zu lösen. Da bitte vorher etwas gegenhalten, sonst ist das Display gleich mit ab. Im Hintergrund sieht man schon meine Test-LED.


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So sollte es nun aussehen, wenn alles richtig gemacht wurde. Wenn man die Display-Platine probehalber anschließt, dürfte kein Bild oder nur SEHR SEHR schwach was zu sehen sein. Und nartürlich muss die Batterie LED leuchten. Bei mir ist die als erstes ersetzt worden. Quasi als kleine Lötübung :-)


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Wenn man nun seine Polarisationsfolie, welche ich in diesem Fall aus einem anderen Display habe hinter das Gameboy-Display schiebt müsste man nun wieder alles sehen können. Wenn man die Folie um 90° dreht, sind die Farben invertiert. Diese Polarisationsfolien bekommt man für unter 3€ in der Bucht. Sondergrößen sollten möglich sein. Ihr könnt ja vorher, vor der Aktion hier euren Taschenrechner aufschrauben und die lose Polarisationsfolie einfach mal umdrehen. Sie liegt normalerweise oben auf dem Display drauf. Quasi "Pimp my Taschenrechner".


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Hier sieht man das Kunstoffplättchen, welches ich mit sehr feinem Sandpapier auf beiden Seiten in meheren Richtungen gleichmässig angerauht habe. Hält man nun einmal eine LED an die Seite, sieht man schon die Ausleuchtung. Leider erkennt man auch immer sehr gut den Lichtkegel. Dazu gleich mehr.


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Hält man probeweise einfach mal die Schichten hinter das Display, sieht man schon erste kleine Ergebnisse. Aber erwartet KEINE Wunder in Sachen Kontrast. Passt auch ein bisschen auf, das sich die Kontakte der oberen Display-Platine nicht mit den Kontakten der unteren Platine berühren. Sonst ist alles schnell futsch. Legt da ein Taschentuch oder so dazwischen.


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Probehalber, habe ich einmal eine kleine Leuchtsoffröhre mit Reflektor drangehalten. Dieses Ergebnis ist schon sehr fein. Röhre und Reflektor stammen aus einer alten Digitalkamera. Der Inverter ist aus einem Scanner. Läuft auch wunderbar mit 5V bei mir. Nur leider bkäme ich den Inverter nicht in den Gameboy hinein. Also weiter mit LED´s. Was auch noch SEHR reizvoll währe, sind EL-Folien, welche auch mit einem Inverter komplett selbst leuchten. Kann jeder machen wie er will.


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Hier sieht man, das ich die LED´s so klein wie möglich gefeilt habe. Auch habe ich sie gekürzt, um das sie kleiner sind, sich besser einkleben lassen und ihre Streuung im Lichtkegel vergrößern und somit auch eine gleichmässigere Ausleuchtung an den tag bringen. Festgeklebt habe ich das mit Sekundenkleber. Und immer schön sparsam sein mit dem kleber. Die Dämpfe schlagen sich beim Trocknen gerne auf den Kunstoff als weiße extrem hartnäckige Rückstände nieder. Siehe CSI-Fingerabdrücke sichern an Folien u.ä.


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So, hier einmal beleuchtet. Und ehe ich es vergesse, schaut auf das Datenblatt zu den LED´s. Die sollten NUR mit einem Vorwiederstand betrieben werden, der den Strom reduziert! LED´s sind Stromgesteuert. Wenn der Strom stimmt, kann man die auch mit 10000V betreiben. Kein Scherz!!Ich habe hier für die paar Sekunden einfach 2 Mignon Akkus in Reihe verwendet.


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Als Reflektion, habe ich auf den LED´s gegenüber liegende Seite eine kleine Spiegelfolie angeklebt und bündig abgeschnitten. Das macht schon was aus!


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Hier sieht man diese noch einmal. Oder auch nicht...das Bild ist nicht das beste.


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Beide LED´s werden parallel geschaltet und gemeinsam über einen Vorwiederstand betrieben. Das sieht schon sehr gut aus. Ihr könnt ja mal ein weißes Stück Papier, oder eure Reflexsionsschicht dahinter halten. Das sollte also klappen! Möglich währen hier auch SMD LED´s . Würde einerseits Platz sparen und anderseits auch die Möglichkeit eröffnen gleich 5 oder 6 zu benutzen (ca.20mA pro LED) um damit eine noch gleichmässigere Ausleuchtung zu erschaffen.


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So, noch einmal einen kleinen Fuktionstest. Sieht doch wirklich schonganz brauchbar aus. Für meine ersten Gehversuche ist das völlig ausreichend. Wenn ihr das besser hinbekommt, bin ich um Bilder sehr dankbar. Ich veröffentliche diese dann auch gerne.


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Hier habe ich alle Schichten sauber hintereinander gepackt und die eigentlichen LED´s etwas abgedeckt. Sonst würde das Bild nicht werden. Der Kontrast ist etwas höher, als auf dem Bild zu erkennen ist.


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Als Stromversorgung zapfe ich die Batterie LED an. Diese wird über einen Worwiederstand von 1K Ohm und einer Z-Diode betrieben. Sinkt die Batteriespannung unter ein bestimmtes Level wird die LED fluchs immer dunkler. Wir zapfen daher direkt den Wiederstand an und übergehen diesen Wiederstand und die Diode. Den "Minus" legen wie einfach auf eine passende Stelle. Auf der Rückseite der Platine sind große Flächen mit grünem Lack überzogen, an denen auch sichtbar verbunden die kleinen Metallzungen angelötet sind, welche die Masseverbindung zur oberen Platine herstellen. Auf dieser Fläche habe ich etwas Lack abgekratzt und dort gelötet. Klappt wunderbar, auch wenns etwas umständlich ist. Der passende Vorwiederstand muss jeh nach LED ausgerechnet werden und/oder individuell je nach Helligkeitswunsch angepasst werden. Ich habe hier, wie auch im käuflich zu erwerbenden "nonfinite Gameboy" Set einen 100 Ohm Wiederstand verwendet. Kleinere Werte könnte man nehmen, doch stört dann schnell der intensive Lichtkegel der LED´s.


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Ach, schau hier. Da sieht man auch gut, wo ich den Lack abgekratzt habe und den "Minus Pol" der LED´s angelötet habe. Löterfahrungen setze ich mal voraus.


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Also schnell alles zusammen gebaut und angeschaltet. Hmmm...etwas schwach, aber geht wunderbar. Ich muss auch zugeben, das meine Polarisationsfolie eine sehr schlechte war. Ich habe sie von einem Laptop-Display entfernt, wo sie großflächig aufgeklebt war. Daher ist sie sehr ungeignet und macht den Kontrast sehr zu schaffen. Mit einer klaren und käuflich erworbenen Folie sollte das besser gehen. Auch habe ich die Schutzscheibe entfernt, da diese viele Kratzer hat. Eine neue ist bestellt und kommt die Tage. Kostet bei Hood nur ein paar Euros.


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Hier darf man mal meinen Displayschutz bewundern. Da hat der Vorbesitzer versucht diese mit Flüssigkleber zu befestigen und hat alles versaut und auch noch den "Nintendo Gameboy" Schriftzug durch das Lösungsmittel im Kleber angeschmiert. Man...alles Stümper :-D ...naja, ist nicht zu ändern.


Noch ein paar abschließende Worte. Ich setze voraus, das ihr wisst, was ihr macht! Ich übernehme KEINE Haftung für euer Handeln. Die Bilder, sowie Grafiken habe ich erzeugt.
Links zu anderen Anleitungen aus dem Amerikanischen Raum, findet ihr in meinen Links.
Rechtschreib und Gramatikfehler sind zur belustigung meiner Leser vorhanden. :-D

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