Innenansichten des EL12N Amps
Die Schaltung ist relativ unspektakulär, wie ich finde. Es sind keine besonderen Bauteile nötig und auch die Verdrahtung, macht man sowas nicht jeden zweiten Tag, stellt eigentlich kaum ein Problem dar. Da ich sowas nun wirklich nicht oft mache, wusste ich auch nicht wie ich das anstellen soll. Lastwiderstände waren kaum vorhanden und wurden nachbestellt. 2,2Kg Lastwiderstände für etwas über 20Euro kamen mir in einer Ebay Auktion sehr gelegen. Naja, ich schreibe jetzt mal keinen Roman, wie sonst...schaut einfach wie was wo liegt und gut isses. Viel Spaß
Als ersten Schritt, nach dem Einbau der Trafos und Fassungen, war die Montage der Lötleisten. An dieser Stelle sollte man gut überlegen,
wie man das macht. Ich habs sehr umständlich gemacht. Viel Platz durch falsch liegende Lötleisten...mein Problem! Die Masseverteilung war
mir zu diesem Zeitpunkt auch unklar.
Zentral montierte ich den Siebkondensator, welcher nach dem Ladeelko liegt. Mit 470µF auf 450V ist er perfekt geeignet für diese Schaltung.
Die montage ist etwas umständlich, aber mit dieser Platine als Halter sitzt das Ding wunderbar.
Um den Ruhestrom einzustellen, benötige ich an jeder Kathode der Endröhren ein Potentiometer mit erhöhter Belastbarkeit. Da der
gute Thomas nur diese Bauform vorrätig hatte, nahm ich diese gerne an und überlegte mir eine Möglichkeit der Montage.
Sieht doch gut aus. Beim nächsten mal sollte man sich trotzdem die Mühe machen Potis zu nehmen, die über eine
Durchführung in der Montageplatte montiert werden. Also im Grunde ganz normale Drahtpotentiometer, welche mit einer
kleinen Mutter befestigt werden.
Leider muss das Grundchassis zum Abgleich komplett umgedreht werden.
Die Heizung ist auch fertig. Ich arbeite hier mit den normalen 6,3 Volt. Die Trafowicklung verkraftet dabei 9,5 Ampere.
Durch die Röhren werden 8,61 Ampere aufgenommen.
Die ersten Bauteile sind angelötet. Es ist darauf zu achten, das die freiliegenden Beinchen der Bauteile durch kleine Schläuche isoliert
ausgeführt werden. Berührungen können zu problemen führen.
Eine Detailansicht.
Tadaaa...
Hier sieht man einen der Anodenwiderstände im Wert von 100 Ohm.
Um den Ruhestrom besser einstellen zu können, musste ich einseitig den Kathodenwiderstand erweitern. Es liegt warscheinlich daran,
das ich zwei Röhrenpaare mit unterschiedlichen Werten eingesetzt habe. Das eine Paar ist fast neuwertig und hat weit über 100% zu bieten,
wogegen das andere Paar nur knapp 105% erreicht.
Alles quer durch und übereinander.
Die Anschlüsse am Ausgangsübertrager. Die Ausgangsübertrager stammen noch aus dem KT66 Projekt. Sie hören auf die Bezeichnung
53.23 U aus der Trafowicklerei Reinhöfer. Die Qualität ist unschlagbar gut, wenn ich das überhaupt beurteilen mag. Es war
definitiv eine richtige Entscheidung dieses Paar für zusammen gut 260 Euro zu kaufen. Mit dem Netztrafo aus dem Hause Müller für 70 Euro, bilden
sie das Fundament.
Was könnte das sein?
Da ich anfangs massive Probleme hatte, auch nur in den zweistellugen Bereich der Ausgangsleistung zu kommen, bot mir Thomas
seine Messwerte und Bauteileanordnung aus einem Probeaufbau an. Leider zeigten sich keinerlei wesentliche Abweichungen. Das
Problem lag ganz woanders.
Aus meinem Sinusgenerator Präcitronic GF 22 RC speiste ich ein Sinussignal von ca.1000 Hz bei 0,8 Vpp ein. Dieser Generator ist
ein wunderbares Instrument!!! Unersetzbar, komplett analog und zuverlässig.
Durch eine noch fehlende Gegenkoppung aus dem "heissen Ende" des Ausgangsübertragers, zurück in die Vorstufe konnte ich dieses Irgendwas
beseitigen.
Mit etwas drehen hier und drehen da, konnte ich dem Verstärkerchen schon locker 20 Watt entlocken. Zu rechnen ist folgendermaßen.
Eff = 36Vpp / 2 * 0,71 = 12.78 Volt . 12.78Volt ² = 163.3284 / 8 Ohm = 20,41 Watt.
Nach weiteren Optimierungsversuchen kam ich schon auf 40 Vpp. Das macht unterm Strich 25 Watt Ausgangsleistung.
Die Kinderstube dieses Verstärkerchens.
Da steht er nun....und macht mächtig Dampf.
Abschließend muss ich sagen, das es ein gelungenes Projekt ist. Der Klang ist erstaunlich klar und kraftvoll. Selbst hoch dynamische Musik wie Rock und Klassik, stellen für diesen Verstärker keine besondere Herausforderung. Auch Impulsbelastete Musik wie Elektro und Techno schafft er mühelos. Er bildet ein klares Bassfundament ab und findet zusammen mit einem Paar Siemens RL 17 an 4 Ohm eine gute Linie wenn es um die Wiedergabe geht.