Bau des Grundchassis für den EL12N Amp
Auch dieser Verstärker benötigt ein Gehäuse und ein Grundchassis. Es sollte dieses mal groß und stabil genug sein, um die ganzen Bauteile aufnehmen zu können und diese auch entsprechend Luftvolumen bieten zu können, um einer Überhitzung vorzubeugen.
Das grundlegende Konzept ist keine neue Erfindung. Ich habe mich an dem erfolgreichen Konzept orientiert, welches sehr oft in den Geräten der DDR verwendet wurde. Das Prinzip ist jenes, das ein Chassis 100% aller benötigten teile mechanisch trägt und von dem Gehäuse komplett getrennt werden kann, ohne auch nur eine einzige Funktion vermissen zu müssen.
Daher baute ich als erstes ein Umgehäuse aus Holz, und anschließend das Chassis aus mehere Millimeter starkem Aluminium. Aber seht selbst.
Mein erster Schritt brachte mich in den Baumarkt. In der Restekiste fand ich günstig einige Platten aus stabilem Leimholz. Es lässt sich gut
bearbeiten, extrem stabil und verzieht sich praktisch nicht wahrnehmbar. Etwas Holzleim und keine einzige Schraube hällt alles zusammen.
Und dann begann der wirklich elementare Teil des ganzen Gehäusebaus. Das Grundchassis besteht aus 1,5mm starkem Aluminium. Grundlage war eine alte
Tafel aus dem entsprechendem Material. Es war verzogen, dreckig und ungeschnitten. Die Blechabschnitte wurden mit einer Stichsäge vorgenommen.
Nachdem ich mich das erste mal vermessen habe, kam im zweiten Anlauf alles an seinen Platz. gebogen wurde alles auf einem sehr alten Holzbock, mithilfe von
zwei Flachstählen und zwei großen Schraubzwingen.
Da auch meine Biegekünste ihre Grenzen haben, wurden ganz einfach Aluminiumwinkel geschnitten und eingesetzt. Später wurde damit die strukturelle
Integrität sichergestellt.
Das ganze Chassis war schon mit wenigen Aluwinkeln so stabil, das es ohne Probleme mehere Faustgroße Transformatoren tragen konnte ohne sich unwiederruflich zu verformen.
Einziges Problem war dabei, das es sich trotzdem um wenige Millimeter durchbog. Dem konnte man nur mit an den Ecken angebrachten Winkeln einhalt geboten.
Eine große Frontplatte gibt ein übersichtliches Feld und genug Platz für Einbauinstrumente. Das Gegenteil war bei dem KT66 Amp der Fall.
Schön zu sehen, wie das Metallchassis wunderbar in das Holzgehäuse passt. Jetzt kann auch der letzte nachvollziehen, wie ich es vorhabe zu bauen. Wa ? :-)
Es muss später nur noch eindeutig geklärt werden, wie die warme Luft nach außen kommt. Ich vermute mal, das große Löcher in der Rückwand sehr praktisch sein werden.
Und jetzt kommt das wirklich schwierige. Wie bekommt man Löcher in das ganze Chassis, ohne es jetzt wieder auseinanderbauen zu müssen? Tja, ...viel liebe und
einen scharfen Bohrer habe ich gebraucht um alleine das Loch für den Lüfter zu setzen. Es ist eine unkonventionelle Art solche Löcher herzustellen, aber
eine Alternative gibt es nicht. Ganz verschweigen kann ich auch nicht den Umstand, das ich mindestens einmal verletzt habe. Tja...faules Fleisch muss weg. Aber niue schlimm!
Auf der Rückseite kamen zum Glück fast nur normale Bohrungen in das Chassis, welche sich wunderbar mit einem Stufenbohrer setzen ließen. Wenn die
benötigte Lochgröße erreicht ist, bohrt man einfach mit der Schnittkante der nächsten größe leicht an und hat damit auch gleich den Grat einseitig beseitigt.
Ein teuflischer Satz, wie ich finde.
Wenn alles mit mit kleinen Feilen auf Maß gebracht wurde, sieht alles schon viel entspannter aus.
Noch einmal in der Übersicht.
Die Ausschnitte für die Ausgangsübertrager waren da schon etwas komlizierter. Ich kann froh sein, das ich hier nur Aluminium genommen habe. Wenn ich
da an den KT66 denke, ist das hier ein Kinderspiel.
Mit der Laubsäge konnte ich immer zwei der vier Seiten schneiden. Dadurch ersparte ich mir viele Bohrungen. Mit einem Schraubendreher konnte nun
die viereckige Platte herausgebrochen werden.
Die Ausschnitte für die Stahlröhrenfassungen brachten einige Probleme mit sich. Die Löcher waren im Durchmesser klar gewesen, wohl aber nicht
die Art der Montage der Fassungen. Zu diesem Punkt eröffne ich einen seperaten Menüpunkt, weil es für mich ein kleines Problem darstellte.
Wirklich gut geworden und enorm stabil.
Die Rückseite.
Die Draufsicht. Wie man gut sehen kann habe ich einige Durchführungen in die Deckplatte gebohrt, welche mit entsprechenden Würgenippeln geschützt werden.
Eine sehr wichtige konstruktive Lösung, waren die beiden Stehbolzen. Diese bringen die Rückseite des Chassis auf die selbe höhe wie die Frontplatte. Dadurch
ist es möglich den kompletten Verstärker auf den Kopf zu stellen, um ihn so in ruhe verdrahten zu können.
Hier kann man gut sehen, wie mir das gedacht habe. Diese Stehbolzen sind zwar nicht so stabil um das schwere gehäuse darauf umher zu schieben,
dennoch genügen sie allemale zum klemmen.
Die Ansicht von oben, zeigt auch schön die Fassungen.
Die Frontplatte ist groß, trägt aber nur die wesentlichen Dinge. Ein kleines Drehspulinstrument für die Ruheströme der EL12´s´, ein entsprechender Stufenschalter, ein
Lüfter von Pabst, eine Buchse zum Fernsteuern der Lautstärke und eben das Lautstärkepoti mit Motor.
Die Schweren Trafos. Die Ausgangsübertrager von Reinhöfer Elektronik und der Netztrafo von Firma Müller.
Impressionen.
Die Trafos sind zusammen sauschwer, aber gut patziert, wie sich später herausstellt.
Abschließend kann man sagen, das ein Gehäuse wichtig ist. Es schützt die Elektronik von äußeren und die Benutzer von den inneren Gefahren. Es bildet die ästhetische Grundlage und soll zudem auch praktisch sein. Ob nun Stahl, Aluminium, Edelstahl oder Holz...ganz gleich, sollte es doch trotzdem einem bestimmten Konzept folgen. Ein vorheriger Probeaufbau um zu erkennen welche Bauteile verwendet werden müssen, ist genauso wichtig, wie ein scharfer Bohrer. Diese Punkte vereinigt man nicht mal eben so und schüttelt anschließend ein fertiges Gehäuse aus dem sog. Ärmel. Es braucht etwas Erfahrung und auch die entsprechenden Mittel. Aber völlig gleich aus welchem Material alles bestehen wird, soll es am ende Spaß machen! In diesem Sinne... Euer Verfasser